Yeasayer – Amen & Goodbye (Review)

Das Debüt All Hour Cymbals von Yeasayer mit seiner wilden Mischung aus World Music, Pop, Folk und unheimlich vielen Saiteninstrumenten sorgte 2007 für einiges Aufsehen. Von diesem Ansatz haben sie sich in immer wieder neuen Anläufen inzwischen weit entfernt.

Das letzte Album von 2012 hieß Fragant World, und abgesehen vom tollen Henrietta konnte mich die dick in Snythies gepolsterte Musik nie wirklich überzeugen.

Das vierte Studioalbum von Yeasayer heißt Amen & Goodbye. Den digitalen Ansatz des letzten Werkes haben sie hinter sich gelassen und das neue Album im Outlier Inn Studio in Upstate New York auf Tape aufgenommen. Danach wurde es von Joey Waronker (Schlagzeug bei Atoms For Peace / Beck) auseinander genommen und erneut zusammengesetzt.

Durch diesen Aufnahmeprozess klingt Amen & Goodbye angeblich nach Yeasayer und zugleich nach nichts, was Yeasayer je gemacht haben. Der erste Vorbote  I Am Chemistry deutete an, was damit gemeint sein könnte:

Eine sonderbar poppig-psychedelische Nummer mit der legendären Folksängerin Suzzy Roche von The Roches als Gastsängerin. Ungewöhnlich gradlinig, mit einem tollen Basslauf und körnigen Synthies, aber am Ende trotz seiner Eingängigkeit auch ein wenig seltsam.

Ich war sofort angefixt und begeistert. Leider fällt das Album nach diesem Highlight stark ab. Vieles auf Amen & Goodbye wirkt ein wenig schablonenhaft und zu gewollt. Es gibt ein paar schöne Songs wie Silly Me oder tolle Momente wie die Pianomelodie bei Gerson’s Whistle.

Aber es gibt auch eine Menge Füllmaterial (4 „Songs“ bleiben unter 2 Minuten und fungieren als Intro oder Überleitung), und gerade die ruhigeren Stücken haben zu wenig Charakter, um nachhaltig zu beeindrucken.

Im Großen und Ganzen hinterlässt Amen & Goodbye einen zwiespältigen Eindruck. Nicht richtig schlecht, nicht richtig gut. Zuviel Kopf, zu wenig Bauch, Beine und Po.

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