Yeah Yeah Yeahs – „Show Your Bones“

Yeah Yeah Yeahs – „Show Your Bones“
24. März 2006
Polydor (Universal)

show your bonesEs gibt Platten, bei denen ahnt man, das es zwischen Lieben und Hassen nicht viel geben wird. Bei denen eigentlich niemand sagen wird: „Och, die ist ganz ok.“ Und ich glaube, „Show Your Bones“ hat das Potential dazu. Eines vorweg: Ich kenne „Fever To Tell“ nicht. Asche auf mein Haupt? Habe ich da wirklich soviel verpaßt, wie man allerortens lesen kann? Keine Ahnung. Auf jeden Fall kann ich mir „Show Your Bones“ ohne Vorbelastung anhören. Und was ich da höre gefällt mir außerordentlich gut.

Man legt die CD in den Player und drückt auf Start, und dann denkt man erst einmal: „Huch, We Will Rock You?“ Aber das Gefühl hält nur 5 Sekunden, denn dann beginnt Frontfrau Karen O eine ihrer sehr prägnanten Gesangslininen. „Gold Lion“ ist ein wirklich gelungener Opener, der Lust auf mehr macht.
„Way Out“ wird mit Sicherheit ein Hit auf den Indie-Tanzflächen. Ein perfekter Ohrwurm. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit „Fancy“ knickt das Gesamtwerk zum ersten Mal ein, aber nach diesen beiden sehr starken Anfangssongs ist es auch verdammt schwierig, das Niveau aufrecht zu erhalten. Aber dieser kleine Knick ist beim Hören des folgenden „Phenomena“ schon längst wieder vergessen. Ein schöner Stampfer, der einem mit jedem Takt die Synapsen durchschüttelt.

Das Highlight der Platte der CD ist für mich aber „Cheated Hearts“. „Sometimes I think I’m bigger than the sound“ skandiert Caren O dort, und verdammt, sie hat recht! Was für ein cooler Song. Danach folgt mit „Dudley“ schon der Herausforderer, „Cheated Hearts“ sollte es sich also nicht zu bequem auf dem Thron machen.

Gegen Ende wird man mit dem äußerst schmeichelnden Indie-Pop-Song „Turn Into“ schon fast aus der Platte entlassen, aber es folgt mit „De Ja Vu“ noch einmal ein sperriges Brett mit unkonventioneller Songstruktur. Sehr schön. Und perfekt. Denn was bleibt einem da anderes übrig, als das Album gleich noch einmal von vorne zu hören?

Wertung: 8 von 10
8 punkte

„Show Your Bones“ bei Amazon

Yeah Yeah Yeahs - Show Your Bones


Kommentare

6 Antworten zu „Yeah Yeah Yeahs – „Show Your Bones““

  1. Ist in Ordnung. Einige gute Sachen dabei. Finde aber
    Fever to Tell wirklich am Besten. Hast wirklich was verpasst. 🙂

  2. Ja, definitiv viel verpasst. „Fever to tell“ ist großartig, nahezu durchgehend.
    „Rich“, „Maps“ oder „Date with a night“ legen eine so extreme Intensität an den Tag, dass es fast körperlich wehtut. Ach, was rede ich? Kaufen. Kein Befehl, aber eine Empfehlung 🙂

  3. Avatar von nicorola

    Naja, dann warte ich mal ab. Am Anfang dachte ich das auch noch. Außerdem sagst du das doch nur, weil ich es geschrieben habe! 🙂

  4. „Och, ist ganz ok“ war mein Eindruck nach de ersten hören. Die Scheibe hat ein paar starke Stücke, aber ich habe mich dennoch öfters auf dem Skip-Button erwischt. Aber sie bekommt noch eine Chance 🙂

  5. Avatar von nicorola

    Ich glaube, ich werde sie mir in den nächsten Tagen auch zulegen. Reingehört (wenn man das bei iTunes so nennen kann) habe ich schon. Möchte aber gerne die CD haben.

  6. „Habe ich da wirklich soviel verpaßt, wie man allerortens lesen kann?“

    Ja. Ganz klar. „fever“ stellte alles andere in der Richtung (Bsp. White Stripes) komplett in den Schatten. Aber nix kann dich aufhalten, wenn dir die neue gefällt, auch diese Scheibe zu ordern. Auch super ist die „Machine EP“. 😉