Die White Rabbits spielten alle an die Wand. Druckvoll, energiegeladen und gutgelaunt.
Um 21.00 Uhr sollte es losgehen. Als ich (wie so oft) zu spät um 21.30 Uhr eintraf, war die Bühne allerdings noch dunkel. Erst kurze Zeit später betraten Active Child die Bühne. Die Musik des Duos ist mit Surf / New Wave / Gospel (MySpace) ziemlich gut umschrieben. Das Fundament wurde von einem Macbook abgespielt, dazu gab es Bass, am Anfang Harfe, später Keyboard und am Ende Gitarre. Weiterhin ein paar äußerst ungewöhnliche Gesangslinien, oftmals in Kopfstimme vorgetragen. Active Child waren nicht wirklich schlecht, nur nicht ganz mein Ding.
Nach der obligatorischen Umbauspause, in der die White Rabbits selber Hand anlegten, betraten die 6 Jungs aus New York die Bühne. Sie wurden begeistert empfangen und legten gleich mit einer großartigen Spielfreude und Energie los. Dies lag vor allem an den beiden Schlagwerkern Matthew Clark und Jamie Levinson, die die Songs der Band mit ihren Rhythmen vorantrieben und das Konzert zu einem körperlichen Erlebnis machten. Wenn im Set mal ein Stück auftauchte, was nicht so viel Druck erforderte, wankte Matthew Clark mit Tamburin über die Bühne, schnappte sich eine Gitarre oder haute auch schon mal in die Tasten, wobei er Sänger Stephen Patterson gefährlich nahe kam.
Es gab aber auch Songs, bei denen auch noch Bassist Brian Betancourt auf die Trommeln eindrosch. Energie lag an diesem Abend also genug in der Luft, die Songs drückten und liessen keine Wünsche offen. Gregory Roberts und Stephen Patterson wechselten sich bei den Vocals ab oder ergänzten sich. Ganz vorne links an der Bühne ging ihr Gesang ein wenig im ziemlich lauten Songfundament unter, aber als ich mich dann ungefähr in die Mitte des Raums begab, wurde es besser.
Ich kenne beide Alben der Band, aber ich habe sie lange nicht gehört, deswegen bin ich bei den Songtiteln nicht so bewandert. Sicher bin ich mir, das sie „The Plot“, „Rudie Fails“, „They Done Wrong/We Done Wrong“, „Midnight And I“ und „The Salesman (Tramp Life)“ spielten. Das Ende des regulären Sets beendete dann „Percussion Gun“, welches von den knapp 300 Anwesenden (grobe Schätzung) ordentlich gefeiert wurde.
Nach einer kurzen Zugabeforderung kam die Band noch einmal zurück und spielte zwei weitere Songs. Danach war dann aber endgültig Schluss. Knappe 75 Minuten Energie, tolle Songs, eine gutgelaunte Band, ein entspanntes Publikum. Wundervolles Konzert.
Hier gibt es noch eine kleine Fotostrecke aus dem Kölner Luxor.
Kommentare
2 Antworten zu „White Rabbits live im Berliner Magnet“
Eine sehr beeindruckende Band und ein schönes Konzert, dass ich dank der Großzügigkeit von Nico und etwas Losglück auch genießen durfte. Über die Vorband decken wir mal den Mantel des Schweigens, das war ganz schlimmes Gejaule. Furchtbar.
White Rabbits hatte ich ja als Vorband von Spoon gesehen und sie haben mich diesmal noch mehr beeindruckt, auch wenn ich das erste Album (noch) nicht kenne. Die It’s Frightening gabs für läppische 10 EUR. Sehr kraftvolle Performance der band und die „Schlagwerker“ waren echt beeindruckend. Aber das Abwechseln der beiden Sänger, die Bewegung auf der Bühne. Klasse. Den Jungs hat man angesehen, dass sie gerne Musik machen. Schöner Abend!
Scheen war’s, ja!