1995. Ein Jahr zuvor habe ich mein Abitur gemacht, und nach einem dreimonatigen Zivildienst wurde ich nachträglich ausgemustert. Das Jahr ’95 fing also mit einer kurzfristigen und hastigen Studienplatzsuche an. In der Tagesbildungsstätte konnte ich zum Glück noch 3 Monate im Freiwilligen Sozialen Jahr weiterarbeiten, und während dieser Zeit fiel die Entscheidung über den zukünftigen Studienplatz. Potsdam sollte es sein. Die ersten Wochen in einem wahrhaft schrecklichen Wohnheim (20 Quadratmeter für 2 Leute mit häßlichen Möbeln und Gemeinschaftsduche im Flur), danach dann mit 2 Jungs und 2 Mädels in meine erste Wohngemeinschaft. 5-Zimmerwohnung mit Kohleöfen und nix als Außenwänden. Wer sich an die Winter Mitte der Neunziger in Berlin und Potsdam erinnert, weiß was das bedeutete. Aufregende Zeiten damals, 1995.
Und was hörte ich?
Smashing Pumpkins – „Mellon Collie And The Infinite Sadness“
Billy Corgan und seine Mitstreiter in Höchstform. Für mich immer noch die beste Pumpkins-Platte. Wunderschöne Rocksongs, ergreifende Balladen und komische Krachattacken stehen in perfekter Einheit nebeneinander. Ich habe dieses Album dummerweise mal Ende der Neunziger auf dem Flohmarkt verscherbelt, habe es mir dann reumütig vor 2 Jahren nochmal gekauft.
Moloko – „Do You Like My Tight Sweater?“
Damals lief das noch im Fahrwasser von Portishead unter dem Begriff Trip Hop. Aber das war irgendwie anders, was man da hörte. Aufregende Stimme gepaart mit kruden Songs, viel Breakbeat und gute Melodien.
Die Fantastischen Vier – „Lauschgift“
Komisch, ich hätte gewettet, das dieses Album schon älter ist. Die 4 Jungs im Park. Cooles Cover. Mit „Sie ist weg“ und natürlich „Populär“. Mein Lieblingssong aber war damals „Michi gegen die Gesellschaft“. Eigentlich waren sie nie wieder so gut wie auf dieser Platte.
Mouse On Mars – „Iahora Tahiti“
Coole Songtitel wie „Die innere Orange“ gepaart mit wunderbar verspielter Elektronik. Freundliche Musik vom Duo Werner/Thoma. Und schwer zu beschreiben war diese Musik damals. Kraut Dub, Doom House, Future Grind oder doch lieber Post Techno? Egal wie man diese Musik nennt, dieses Album war unverzichtbar im Jahr 1995.
Nightmares On Wax – „Smokers Delight“
Tja, ein moderner Klassiker in meinen Augen. Eigentlich lief diese Platte auf fast jeder Party zu dieser Zeit irgendwann im Laufe des Abends. Entspannt, lässig, groovend, locker und verspielt. Und der perfekte Soundtrack, um die Blättchen rauszuholen und … ihr wißt schon.
Chemical Brothers – „Exit Planet Dust“
Muss man zu „Exit Planet Dust“ noch irgendetwas sagen? Die Big Beat-Intialzündung. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Platte gehört habe, aber die CD sieht auf jeden Fall sehr gebraucht aus. Ich habe sie geliebt und habe zu dieser Zeit jede Maxi der Chemial Brothers gekauft (wie hieß nochmal die mit dem Skifahrer? Finde ich gerade nicht). The Brothers worked it out, sach ich mal.
Kommentare
Eine Antwort zu „Was hörte ich eigentlich 1995?“
Jaja, die Pumpkins, sensationelles Album damals.