Wanda – Niente (Review)

Vor gerade mal drei Jahren machte sich die bis dato völlig unbekannte Band Wanda aus Wien auf, um ihre Botschaft von Amore in die Welt zu tragen. Diese Botschaft habe ich allerdings erst relativ spät vernommen.

Ihr Song Bologna hat mich allerdings gleich um den Finger gewickelt. Diese Mischung aus The Libertines, Adriano Celentano und österreichischem Charme ist schlichtweg grandios. Auch das Album Amore konnte mich überzeugen.

Ich war nicht der einzige: Das Debütalbum hielt sich in meiner Wahlheimat ganze 106 Wochen lang in den Charts und zählt damit zu den 25 meistverkauften Platten der österreichischen Hitparade seit 1973.

Auch der Nachfolger war äußerst erfolgreich und stieg hier direkt auf Latz 1 der Charts ein. Bussi war für mich die perfekte Fortführung von Amore. Zwar ohne den einen Übersong wie Bologna, dafür aber mit ein paar anderen Hits.

Das dritte Album verfolgt den eingeschlagenen Weg größtenteils weiter. Im Zentrum steht weiterhin der faszinierende Gesang von Marcus Michael Wanda, welcher die Songs inbrünstig mit der Flasche in der Hand und der Fluppe im Mund intoniert. Ganz lässig in brauner Lederjacke gekleidet. Is eh kloar.

Während Bussi aber mühelos im Kielwasser des Debüts schwamm, hat sich der Kurs auf Niente merklich geändert. Wanda sehnen sich nach ihrer Kindheit und nach ihren Jugendtagen zurück und am Ende wird sogar gestorben.

Musikalisch ist alles etwas offener: Raggea-Einflüsse (Columbo), Tom Waits (Ein letztes Wienerlied) und Streicher (Ich sterbe) gesellen sich ganz selbstverständlich zum bekannten Sound. Das ist größtenteils gelungen, braucht zugegenermaßen aber ein wenig mehr Zeit als auf den beiden Vorgängern.

Manchmal stehe ich als Piefke dem Dickicht aus Lokalkolorith, Schmäh und Liebe zu Italien zwar ein wenig ratlos gegenüber,  aber das hält mich trotzdem nicht davon ab, die eine oder andere Zeile lauthals mitzusingen.



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