USA: Bald keine Internetradios mehr?

In den USA sieht es für die Zukunft der Internetradios düster aus. Das Copyright Royalty Board (CRB) hatte am Am 2. März 2007 die neuen Tarife für Internet-Streaming-Radios veröffentlicht. Gegen diese Tarife hat eine grosse Allianz Einspruch eingelegt, der aber rigoros abgeschmettert wurde. Jetzt sehen sich die sogenannten Webcaster einer rückwirkenden Verdopplung der Urheberrechtsabgaben gegenüber, weitere Anhebungen im Laufe dieses Jahres nicht ausgeschlossen.

Ich verstehe ehrlich gesagt die Intention hinter diesem Vorgehen nicht. Wenn ich die Gebührenschraube so stark anziehe, das die unabhängigen Internetradios ihren Betrieb einstellen müssen, dann stehe ich doch trotz der Erhöhung nachher mit weniger Einahmen da. Oder ist das eine Milchmädchenrechnung? Steckt da ein grosser Plan dahinter, der sich mir nicht erschliesst?

via Golem


Kommentare

2 Antworten zu „USA: Bald keine Internetradios mehr?“

  1. @alohastone: Solche Auflagen gibt es seitdem der DMCA in Kraft getreten ist in den USA auch, siehe z.B. diese Auflistung eines Webradio-Anbieters. Was den (legalen) kleinen Webradiosendern dort den Todesstoß versetzen wird sind wirklich vor allem die Gebühren.

    Die Entscheidung ist sicher noch nicht endgültig, hinter den Kulissen wird wohl gerade viel verhandelt. Interessant fand ich den Artikel bei Business Week laut dem diese Erhöhung nicht im Interesse der Telekommunikationsanbieter ist, und auch große Radiofirmen wie Clear Channel sollen dagegen sein. Vermutlich wird durch den Druck der größeren Firmen eine Entscheidung im US-Kongress erzwungen werden, und der hatte beim letzten Mal die aktuellen, wohl akzeptablen Tarife festgelegt.

  2. Na da war Deutschland ja ausnahmsweise mal schneller als Amerika. Die GEMA hat das selbe nämlich vor ein paar Jahren hier gemacht, und danach mussten auch etliche privat finanzierte Webradios den Betrieb einstellen. Nicht nur wegen der Gebühren, auch wenn diese bei den meisten eine entscheidende Rolle gespielt haben, sondern auch wegen der Auflagen. Zum Beispiel eine monatliche Auflistung der gespielten Tracks (Interpret – Titel – Album – Album ID – Länge des Tracks) und diverse Auflagen (maximal 3 Tracks vom selben Album in X Stunden, maximal X Tracks von Interpret X in X Stunden, etc. pp.).

    Gut, man kann versuchen sein Programm ausschließlich mit GEMA-freier Musik zu bestreiten, aber das fällt den meisten (mangels Angebot) schwer. Und wenn man mal bedenkt dass das „alte“ Radio die Konkurrenz gut gebrauchen könnte, finde ich es eine Sauerei diese Konkurrenz durch neue Gesetze / Gebühren im Keim zu ersticken.