Universal USA: Promo-CDs verkaufen? Die dürft ihr nicht mal wegschmeißen!

Ich freue mich immer sehr über Promo-CDs. Viele bekomme ich zwar nicht, aber immerhin einige. Ich habe schon so manchen Künstler kennengelernt, den ich sonst mit Sicherheit übersehen hätte (jüngster Fall: The Indelicates). Die meisten Promos sind recht schmucklos, meistens in einer Papphülle, oft sogar nur eine gebrannte CD. Auf vielen stehen Sprüche wie „For promotional use only. Not for resale.“ In Deutschland gilt der „Erschöpfungsgrundsatz, der im Kern besagt, dass ein Rechteinhaber keine weitere Kontrolle über die Bedingungen der Verbreitung einer Werkskopie ausüben kann, wenn diese einmal rechtmäßig in Umlauf gebracht wurde.“ Sprich: nach offizieller Veröffentlichung kann ich mit meiner Promo-Kopie machen, was ich will.

In Amerika sieht es eigentlich ähnlich aus, dort gibt es die sogenannte „First Sale Doctrine“. Diese möchte Universal Music aber nicht aktzeptieren. „In den USA hatte Universal Music im vergangenen Jahr den eBay-Händler Troy Augusto verklagt, der sich darauf spezialisiert hat, gebrauchte Promo-CDs auf Flohmärkten und in Second-Hand-Läden aufzukaufen, um sie mit Profit bei eBay zu versteigern. Universal Music vertritt die Auffassung, dass Promo-Kopien auch dann in ihrem Eigentum verbleiben, wenn sie den Radiosendern und DJs zur Verfügung gestellt werden. Die Empfänger erhielten lediglich eine Lizenz zur Nutzung, nicht aber Eigentumsrechte am Tonträger.“

Ich frage mich ja ernsthaft, welchen Nutzen sich Universal von dieser Klage erhofft. Denkt man dort ernsthaft „da verkauft jemand unser Eigentum, ohne uns zu beteiligen“? Die Electronic Frontier Foundation ist auf jeden Fall alamiert, und ihr Anwalt Fred von Lohmann meint ganz zurecht: „Wenn es Universal Music gelingt, den Weiterverkauf von CDs mit einem einfachen Aufdruck ’nicht für den Weiterverkauf‘ zu stoppen, dann öffnet das weiteren restriktiven Aufdrucken auf CDs, Büchern und DVDs Tür und Tor. Plattenfirmen haben kein Recht, Verbrauchern ihre First-Sale-Rechte durch ein paar Aufdrucke auf ihren Produkten wegzunehmen.“

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