The Strokes haben sich stets vom Sound der frühen Alternativ- und Protopunk-Bands wie The Velvet Underground, The Kinks oder Television beeinflussen lassen. Gerade in den Anfangstagen konnte man das kaum überhören. Aber mit der Zeit begann die Band zu experimentieren. Sie schleusten New-Wave, Psychedelic und Post-Punk in ihren Sound und verzettelten sich dabei des öfteren.
Mit ihrem letzten Album Comedown Machine erfüllten The Strokes ihren Vertrag mit der Plattenfirma RCA, der die Veröffentlichung von fünf Alben vorsah. Zwischenmenschlich war die Situation innerhalb der Band damals wohl ein wenig kompliziert, und so war das letzte Album für die alte Plattenfirma vielleicht nur eine Pflichterfüllung. Aber das ist sieben Jahre her.
Auf The New Abnormal hat die Band es geschafft, einen gelungenen Mittelweg zwischen Einfluss und Experiment zu finden. Sie bedient sich munter bei sich selbst und bei anderen, aber das geht für mich in Ordnung. Denn Songs wie The Adults Are Talking, Brooklyn Bridge To Chorus oder Bad Decisions sind echte Knaller.
Mein Favorit ist allerdings At The Door, ein Songs, der auf einem scharfzackigen Synthie-Riff aufbaut und vollkommen ohne Schlagzeug auskommt. Mit seiner Reduktion aufs Wesentliche punktet dieser Song mit seinem ausgefeiltem Arrangement und der großartigen Gesangsleistung Julian Casablancas. Ob der Song von Anfang an so geplant war oder ob Produzent Rick Rubin hier seine Finger im Spiel hatte, ist zweitrangig. Das Ergebnis ist umwerfend.
The New Abnormal ist ein erstaunlich dichtes und unterhaltsames Album. Es klingt frisch und viel mehr nach wollen als nach müssen.
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