George Waite singt immer noch wie eine Mischung aus Morrissey und Kermit, die Band spielt immer noch in schwarzweiß das Beste aus den Fünfzigern. Genauso großartig und mitreißend wie auf dem Debüt.
Trotz des immer noch klaffenden Sommerlochs hätte ich die zweite Platte der Sheffielder beinahe übersehen. Während meines Deezer-Tests bin ich aber glücklicherweise auf „Hold Fast“ gestoßen und bin äußerst froh darüber. Denn bereits nach dem ersten Durchlauf wird klar: der Band wohnt immer noch diese gewisse Leichtigkeit inne, die man ihr ohne weiteres abnimmt und von der man sich gerne anstecken lässt. An den Parametern ihrer Erfolgsformel haben sie nicht viel geändert. 50er Rock’n’Roll ist das große Vorbild; Romantik, Jeff Buckley und The Smiths sind weitere Zutaten.
Mit einem der zwei großen Hits dieses Albums steigt die Band ein: „Afterglow“ poltert zu Tür herein und fordert alle Anwesenden zum Tanzen auf. Einfach, packend, zielstrebig, auf den Punkt. So muss das bei dieser Retromusik sein. Bei „American Girls“ lebt dann sogar der Stereosound längst vergangener Tage wieder auf. Ich persönlich finde diese links und rechts verteilten und mittenlastigen Instrumente zwar eher anstrengend, aber das macht den tollen Song nicht wirklich kaputt.
Der Titelsong ist der andere Hit und für mich das klare Highlight des Albums. Von Anfang an steuert die Band auf den Refrain zu, und bereits nach 55 Sekunden ist mein Ohrwurm des Sommers perfekt. Bei „Where Did Our Love Go?“ scheint dann ganz zart noch eine andere Referenz durch: The Libertines lassen grüßen. Das passt ganz wunderbar, und wenn hier in Zukunft noch mehr in die Richtung geht, bin ich gerne dabei.
Aber wir sind im Jahr 2012 und bei Album Nummer 2. Ich bin genau wie beim Debüt begeistert. Bei The Crookes erwarte ich keine tiefschürfenden Inhalte, sondern pure Unterhaltung. Und die bekomme ich auch hier wieder geboten. Ich freue mich auf die nächste Tour.
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