The Amazing – Ambulance (Review)

Das Cover von Ambulance, dem fünften Album der schwedischen Formation The Amazing, erinnert an eine alte Aufnahme eines Ostberliner S-Bahnhofes. Eine Mischung aus Menschenmenge und Rauchmonster (Lost) windet sich die Treppe hinunter.

Ein düsteres und auch melancholisches Bild, welches seine Entsprechung in der Musik findet. Der Gitarrist Christoffer Gunrup sagt folgende Worte über die Musik seiner Band:

“I have no idea how to describe the songs [on any of my records]. I like and hate them all equally. If you theorize about the songs, it ruins the tension and passion. Just shut the fuck up and play, but play good.”

Vielleicht ist das der richtige Ansatz, um sich der Musik dieser Band zu nähern. Denn bei den ersten Durchgängen bleibt bis auf das tolle Titelstück erst einmal wenig hängen. Diese Platte entfaltet sich erst mit der Zeit. Play good and play often, sozusagen.

Unaufgeregte Melancholie

Flirrende Gitarren, dezentes, fast jazziges Schlagzeugspiel und unauffällige Gesangslinien prägen den ersten Eindruck. Perfect Day For A Shrimp und Through City Lights heißen zwei der besten Songs, die sich verstohlen in den Vordergrund spielen und durch ihre unaufgeregte Melancholie überzeugen.

Viele der Stücke entstanden live im Studio, überschreiten die übliche Radiolänge und entfalten einen Jam-Charakter. Darauf muss man sich natürlich einlassen wollen.

Hauchzarte Schwermut und großartige, miteinander verwobene Gitarrenparts belohnen die geforderte Geduld. Hier und da driftet die Band leider ein wenig ab und ist zu sehr bei sich selbst.

Da würde ich dann gerne rufen: „Hey, ich bin auch noch da!“ Aber vielleicht ist das zu egoistisch. Ich begnüge mich einfach mit der Bewunderung aus der Ferne.


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