Die Silversun Pickups sind seit ihrem ersten Album Carnavas von 2006 darauf spezialisiert, einen energischen und dichten Sound zu erzeugen, der sowohl in der Indie-Disko als auch auf der großen Festival-Bühne funktioniert.
Für alle Fans dieses Sounds bietet auch Widow’s Weed einige Highlights. Die vorab veröffentlichte Single It Doesn’t Matter Why ist zum Beispiel ein zackiger Hit, der einige Haken schlägt und sich auch nach vielen, vielen Durchgängen nicht abnutzt (habe ich getestet!).
Das wuchtige We Are Chameleons ganz am Ende zeigt noch einmal deutlich, dass die Silversun Pickups verstehen, wie man wuchtige Riffs in packende Songs überführt. Das clevere Break nach knapp 100 Sekunden ist übrigens äußerst mitreißend. Zwischen diesen beiden Kernstücken des Albums passiert leider wenig Überraschendes. Es gibt zwar die eine oder andere gute Hook, aber insgesamt fehlt mir das instrumentale Drama, welches zumindest textlich angedeutet wird.
Es geht um das Chaos, den Kummer, die Tragödie und den Triumph des Lebens. Erwachsen werden, richtig trauern, wieder aufstehen und weitermachen. Diese Themen hätten den Songs dramatische und intensive Momente bescheren können, doch leider wurden sie instrumental nicht stimmig umgesetzt.
Vielleicht liegt das an der Produktion von Butch Vig (richtig, der Nirvana-Mann), die zwar satt und sauber klingt, aber eben auch jene rohe Kraft und und Verzweiflung vermissen lässt, die einige Songs gebraucht hätten.
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