Sea Power – Everyting Was Forever

Ich bin bekennender Fan von British Sea Power. Spätestens seit Do You Like Rock Music?, welches mich damals im Krankenbett überzeugte, hatten sie mich am Haken.

Ihren eigenständigen und jubilierenden Sound erkenne ich meist nach ein paar Sekunden. Jedes neue Album und jede neue EP verschlang ich regelrecht, obwohl ich meine Begeisterung für diese Briten gar nicht genauer erklären kann.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich der Band nicht auf allen ihren Pfaden gefolgt bin. Die beiden Filmsoundtracks (From the Sea to the Land Beyond, Happiness) und das mit einem Brass-Orchester eingespielte Album mit ihren populärsten Songs (Sea of Brass) ließ ich links liegen.

Nach dem tollen Let The Dancers Inherit the Party von 2017 verlor ich sie sogar komplett aus den Augen. Das Streichen des British aus ihrem Namen habe ich auch gar nicht mitbekommen.

Deswegen war ich ziemlich erstaunt, als ich über eine Band namens Sea Power stolperte. Nach kurzer Recherche war ich im Bilde und hörte mir sofort ihr aktuelles Album Everything Was Forever an.

Das zärtlich hingehauchte Scaring At The Sky stimmt mit seiner vorsichtigen Melodie auf die kommenden knapp 45 Minuten ein. Es brauchte allerdings etwas über 9 Minuten, bis mich die Band wieder gefangen nahm.

Denn Two Fingers bietet wieder genau das, wofür ich diese Band liebe: eine schnörkellose Hymne mit der vollen Dosis naiven Optimismus.  Dieser Hit ist extrem zugänglich und natürlich an der einen oder anderen Stelle zu dick aufgetragen. Aber gerade dieses „Wenn schon, dann aber richtig!“ mochte ich an der Herangehensweise von Sea Power schon immer.

Zwar können die anderen Songs dieses Niveau nicht ganz halten, aber das Synthie-lastige Folly, das krautrockige Transmitter oder das treibende Doppelganger sind großartige Songs.

Everything Was Forever  ist zwar schon vor einem Jahr erschienen, aber um tolle Alben zu entdecken und vorzustellen, ist es nie zu spät.

Wir mögen in beschissenen Zeiten leben, aber mit diesen Songs haben Sea Power ein Album voller Hoffnung und Optimismus produziert. Mir tut das gerade sehr gut.

8/10