Savages – Adore Life (Review)

Savages meinen es sehr ernst. Mit ihrem Debüt „Silence Yourself“ forderten sie den Hörer auf, in dieser mit Informationen überfluteten Welt einfach mal still zu sein und zuzuhören. Dazu gab es kernige Gitarren, treibendes Schlagzeug, rollende Bassläufe und kraftvollen Gesang. Hier und da mal eine kurze Gitarrenmelodie – das war’s.

Dieser Ansatz ist auch auf ihrem tollen zweiten Album derselbe. Jehnny Beth, Gemma Thompson, Ayse Hassan und Fay Milton hauen uns weiterhin gekonnt ihre im Post-Punk verwurzelten Songs um die Ohren. Schon der Opener „The Answer“ rumpelt ohne Rücksicht aus den Boxen. Kontrolliertes Chaos in knappen Phrasen.

Love is the answer/ I’ll go insane

In die auf dem Debüt geforderte Stille hinein folgt die Antwort: Liebe. Falls sie das nicht sein sollte, drehe ich durch. Diese Thematik durchzieht das ganze Album. „When In Love“, „I Need Something New“ oder „T.I.W.Y.G.“ (This is what you get, when you mess with love).

Auch die anderen Songs des Albums sind aggressiv, packend und mitreißend. Nur der doomige Abschluss „Mechanics“ fällt aus dem Rahmen. Und das vorab als Single veröffentlichte „Adore“.

Mit den Worten “I adore life / Do you adore life?” konfrontiert mich Jehnny Beth im Quasi-Titelsong.  Eine Taktik, die wirkt. Auf „Adore Life“ geht es um Konversation, um unbequeme Wahrheiten. Direkt und um einiges persönlicher als auf dem Debüt. Mit „Silence Yourself“ lärmten die Savages in sicherer Entfernung, dieses Mal stehen sie direkt vor mir und schreien mir in Gesicht.

It’s about you. It’s about me. It’s about you and me and the others. It’s about the choices we make. But most of all it’s about love, every kind of love. Love is the answer.


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