Auf ihrem zweiten Debüt haben die Preoccupations ihren aufregenden Stilmix noch weiter verfeinert und hauen uns einen verdammt großartigen Song nach dem anderen um die Ohren.
Das Debütalbum der Band Viet Cong, welches Anfang 2015 erschien, ist nach wie vor eine bemerkenswerte Platte. Sperrig, eigenständig und fordernd. Kratziger Post-Punk mit verzerrten Gitarren und krachigem LoFi-Charme.
Irgendwann bemerkte die Band, das viele US-Amerikaner ein Problem mit dem Bandnamen hatten. In einem Statement der Band hieß es:
„Wir entschuldigen uns bei allen, die sich durch unseren ehemaligen Bandnamen in irgendeiner Weise gekränkt oder verletzt gefühlt haben. Dies war nie unsere Absicht. Wir sind Künstler und keine Politiker. Wir verstehen, dass dieser Bandname für Einige Leiden und Schmerz widerspiegelt und sind nun umso froher, ihn zu ändern und uns in Zukunft wieder voll auf unsere Musik zu konzentrieren.“
Die Kanadier änderten ihren Namen und nennen sich fortan Preoccupations. Was so viel heißt wie „Hauptbeschäftigung“ oder „vertieft sein“. Ein passender Name. Die vorab veröffentlichten Songs deuteten an, dass sie sich in ihren Sound vertiefen und den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen.
Einen guten Eindruck von der vorherrschenden Stimmung auf diesem Album bekommst du am ehesten, wenn du dir die Songtitel anschaust: Anxiety, Monotony, Degraded, Forbidden, Memory, Fever.
Fiebrig, monoton und beklommen. Auch auf diesem Album gibt es Post-Punk-Gitarren, krautige Schlagzeugschleifen und düstere Goth-Elemente zu hören. Aber die Songs klingen fokussierter und besitzen jetzt auch einen unwiderstehlichen Popappeal.
Das Herzstück der Platte ist ein Triptychon
Am besten ist dies beim Herzstück der Platte nachzuhören. Memory ist ein elfeinhalb Minuten langes Triptychon; drei einzelne Songs, die zusammen eine Einheit bilden. Der Anfang stapft monoton aus der Dunkelheit, bevor der treibende Bass übernimmt.
In der Mitte folgt nach einer kurzen, perkussiven Überleitung der große Hit des Albums. Streng genommen handelt es sich nur um einen Teil von Memory, aber für mich ist er das Herzstück.
Hätte ich nur ein wenig Ahnung von Regiearbeit, ich würde mir eine Kamera schnappen und mit ein paar Schauspielern eine Neuinterpretation des Klassikers Breakfast Club drehen. Und dieser Teil des Songs würde die ganze Zeit spielen.
Preoccupations live:
- 15.11.16 – Molotow – Hamburg, DE
- 16.11.16 – Bi Nuu – Berlin, DE
- 28.11.16 – Luxor – Köln, DE
Kommentare
Eine Antwort zu „Preoccupations – Preoccupations (Review)“
Danke für den tollen Artikel