Wer hätte gedacht, dass das neue Jahr so wundervoll luftig und zugleich zupackend beginnt? Ich sicher nicht. Mein erstes Album 2020 ist die zweite Veröffentlichung von Postcards aus Beirut mit dem Titel The Good Soldier.
Auch dieses Album überzeugt mit schwermütigem Dream-Pop, der oft spärlich instrumentiert ist und von der Stimme von Julia Sabras getragen wird. Die Produktion klingt allerdings voluminöser und wirkt damit nicht mehr ganz so intim wie noch auf dem Debüt. Das ist ein wenig schade, denn ich mochte den direkteren Zugang sehr.
Aber es kommt ja auf die Songs an, oder nicht? Und da gibt es auch diesmal wieder ein paar wundervolle Kompositionen zu entdecken. Im ersten Drittel wird es ungewohnt laut und schon der erste Ton der verzerrten Gitarre zieht mich in dieses Album. Dead End ist ein kraftvoller Opener, der eine perfekte Balance aus Krach und entrücktem Gesang bietet.
Mit Fossilized beweisen Beirut, das diese neue Richtung auch für kleine Hymnen geeignet ist. Mit Spiderwebs folgt dann die Gewissheit: das ist ein Hit. Ich muss allerdings zugeben, dass mir nach wie vor die ruhigeren Stücke besser gefallen. Da hat die Band einfach ein Händchen.
Meine Highlights sind Last Resort (diese dezente Orgel zum Schluß!), Freediving (toller Basslauf) und das etwas flottere Hunting Season mit seinem treibenden Bass.
Ich halte fest: dem neuen Jahr gelingt mit The Good Soldier ein wundervoller Auftakt. Postcards sind auf dem besten Weg zur Lieblingsband.
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