Paul Smith – Diagrams (Review)

Paul Smith ist ein umtriebiger Charakter. Stillstand interessiert ihn nicht; keine Atempause, Geschichte wird gemacht. Das vierte Solalbum des Maximo Park Frontmanns bildet da keine Ausnahme.

Das Album ist nicht so introvertiert wie das Vorgängeralbum Contradictions. Auf Diagrams verlegt der Songwriter den Schwerpunkt laut eigener Aussage auf Charaktere und musikalische Kurzgeschichten. Er interessiert sich mehr als sonst für die Welt, die ihn umgibt. Die ersten Zeilen des Openers The Public Eye lauten:

I could have checked the news
And the number of views
In the public eye
Never asked myself why

Es geht um das Klima der Angst, welches die Gesellschaft momentan fest im Griff hat. Beim folgenden Around And Around hat der Brexit seine Spuren hinterlassen (We close the door on the European way).

Die Songs auf Diagrams klingen unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Beim rockigen Silver Rabbit flirren die Gitarren, Lake Burley Griffin verbreitet die gleiche Schwermut wie Emma Ruth Rundle, bei Syrian Plains scheppern die Saiten, bei The Beauty Contest tänzeln die Melodien von Bass und Gitarre in perfekter Harmonie umeinander herum.

Ecken und Kanten, schrille Momente (Head For Figures) und melancholische Töne wechseln sich ab und zeigen erneut, dass Paul Smith genau das macht, was er gerade machen muss. Viele dieser zum Teil rumpeligen und ungewöhnlichen Töne hätten es so nie auf ein Album von Maximo Park geschafft, aber das macht sie umso wertvoller. Smith hat mit Diagrams seinen Platz als Solokünstler und brillanter Songwriter verfestigt.


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