Other Lives – Rituals (Review)

Other Lives spielen eine ganz besondere Art von Musik. Mit ihrem vor vier Jahren erschienen  Tamer Animals lieferten sie ein Album voller Melancholie, Sehnsucht, Schönheit und ja, auch Schmerz.

Auch der Nachfolger Rituals klingt durch diverse Bläser unterstützt zuweilen orchestral, fast andächtig. Große Gesten und Stadionrock sucht man hier allerdings vergebens, das ist eher ausufernder Schlafzimmerrock. Die Unterschiede zum Vorgänger sind eher marginal und die Songs  beschwören während der ersten Durchgänge wohlige Erinnerungen herauf.

Nach und nach macht sich allerdings eine düstere Stimmung breit. Tamer Animals klang mitnichten farbenfroh, aber auf Rituals klingt alles noch eine Spur grauer. Aber es sind die schönsten Grautöne, die ich mir vorstellen kann.

Harriet Gibsone (Guardian) schreibt: Other Lives‘ third album focuses on pattern, repetition, dystopia and an opposition to modern technology and terrors, much alike to the Oxford group’s approach […] There’s certainly beauty within these lush, lofty, cinematic creations; but ultimately Rituals is the sound of a lot of lamenting, much melodic looping and no surprises.

Ich stimme ihr in weiten Teilen zu, nur dass ich die fehlenden Überraschungen nicht verteufele. Ganz im Gegenteil. Ich liebe das ausgefeilte Songwriting, den dichten Soundteppich, die Wiederholungen und die sanften Steigerungen. Und dieses Glückgefühl, wenn sich eine Melodie auf leisen Sohlen von hinten anschleicht, mir sanft auf die Schulter tippt und mir ins Ohr flüstert: „Hallo, da bin ich! Mich wirst du jetzt nicht mehr los.“

Highlights: English Summer, 2 Pyramids, Easy Way Out, For The Last

8/10

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