Der Ursprung ihrer Zusammenarbeit geht auf das Londoner Short Circuit Festival von 2011 zurück, bei dem verschiedene Mute-Künstler zu einmaligen Kollaborationen zusammenkamen. Darunter auch Chapman und Scattergood, denen bereits während des gemeinsamen Auftritts klar wurde, dass dies nicht das Ende ihres gemeinsamen Schaffens sein würde.
Hallo. Danke, dass ihr euch euch die Zeit nehmt, mir einige Fragen zu beantworten. Könnt ihr euch bitte kurz vorstellen?
Wir sind James Chapman aka Maps und Polly Scattergood. Zusammen sind wir onDeadWaves.
Soweit ich weiß, habt ihr zwei euch auf dem Short Circuit Festival im Jahr 2011 getroffen. Könnt ihr uns ein wenig darüber erzählen, wie onDeadWaves entstanden sind?
Wir haben auf diesem Festival jeweils bei den Songs des anderen mitgespielt, initiiert durch unser Label Mute. Nach dem Festival wollten wir gerne weiter zusammen arbeiten, aber wir waren zu dem Zeitpunkt zu sehr mit unseren Soloalben beschäftigt. Aber jetzt, ein paar Jahre später, veröffentlichen wir endlich unser Debütalbum.
War es schwierig, einen gemeinsamen Sound zu finden, oder habt ihr euch getroffen, die Instrumente angesteckt, die Computer hochgefahren und einfach losgelegt?
Nein, es war nicht schwierig. Es funktionierte auf Anhieb. Wir hatten im Studio einen gemeinsamen Vibe, wir sattelten auf und ritten davon.
Ich habe gelesen, das James Haus sehr abgelegen und ruhig ist, es gab keine Ablenkung, weil es dort draußen einfach nichts gibt. Wie würdet ihr den Einfluß der Landschaft und der fehlenden sozialen Kontakte auf den Songwrtiting-Prozess beschreiben?
Das war schon sehr wichtig, weil wir so eine sehr entspannte Atmosphäre im Studio hatten. Die Ruhe der Umgebung war perfekt, um eine Perspektive zu entwickeln und diese friedvolle, besinnliche Stimmung zu erzeugen.
Ein gemeinsames Album habt ihr ja nie richtig geplant, aber dennoch wird es heute veröffentlicht. Wie fühlt ihr euch gerade? Nervös? Glücklich? Aufgeregt?
Wir fühlen uns gut! Nervös sind wir überhaupt nicht, da wir etwas erschaffen haben, auf das wir stolz sind. Wir hoffen, dass die Leute es hören und kaufen, damit wir weiterhin gemeinsam Musik machen können. Wir sind froh, dass das Album endlich erscheint und die Leute es hören können. Und zugleich unglaublich gespannt auf die Reaktion der Hörer.
Während des Schreibens denkst du nicht daran, dass dies jemals irgendjemand hören wird, und kurz darauf ist es draußen und jeder kann es hören und seine Meinung dazu äußern.
Wenn ihr an die Reaktion der Hörer denkt, wie fühlt es sich für euch an, wenn die Songs, die ihr in einer entlegenen Landschaft komponiert habt, auf einmal das Leben anderer Leute beeinflusst und sie darüber reden?
Das ist ein verrückter Prozess. Während des Schreibens denkst du nicht daran, dass dies jemals irgendjemand hören wird, und kurz darauf ist es draußen und jeder kann es hören und seine Meinung dazu äußern. Es ist seltsam, aber auch absolut fantastisch, dass ein Song, welchen wir in einem Moment der Stille aufgenommen haben, einen anderen Menschen emotional berührt.
Die Musik von onDeadWaves wurde schon mit Mazzy Star, Nancy Lee & Lee Hazelwood oder dem frühen Nick Cave verglichen. Was waren eure frühesten Einflüsse und Leidenschaften?
Film-Zeug wie David Lynch und die Coen Brothers waren immer ein Einfluss. Musikalisch lieben wir beide Low, Leonard Cohen, The Byrds und The Beach Boys. Aus künstlerischer Sicht Edward Hopper und Gregory Crewdson.
Von euch läuft gerade eine Fotoausstellung im berühmten Marios Café in London. Könnt ihr uns ein wenig über dieses Projekt erzählen?
Es ist eine begleitende Ausstellung zum Album, um den Leuten eine Vorschau auf die Songs zu bieten. Du kannst einen Song hören und dir das passende Bild dazu anschauen. Wir mögen die Idee, dass die Grenze zwischen Kunst und Musik verschwimmt, vor allem da Bilder einen starken Einfluss auf den Songwriting-Prozess hatten.
Was sind eure Pläne in der nächsten Zeit?
Wir spielen ein paar Konzerte und treffen hoffentlich ein paar zukünftige Freunde. Danach würden wir gerne unseren Traum verwirklichen: ein Studio am Fuss eines Vulkans zu bauen. Das sollte uns eine ganze Weile beschäftigen.
Vielen Dank für das Interview!
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