Ich hörte Indie, Electronic, Alternative, Experimental und Folk, mit u.a.:
Artificial Brothers, Efterklang, Paul Banks, Grizzly Bear, Sizarr, Alt-J, Menomena, Melody’s Echo Chamber, Get Well Soon, I Build Collapsible Mountains.
Schau dir meinen Musikgeschmack an.
Artificial Brothers:
Melancholie wird auf „Make Our Hearts Sway“ groß geschrieben. Klare Vorbilder sind Interpol, welche die Blaupause für viele Songs der Dänen liefern. Mal hört man diese Vorbilder sehr stark heraus (“Spiders”, “Children”), mal schafft es die Band, auf dem dunklen Grundgerüst packende Eigenständigkeit zu entwickeln. Schwermütige Indiesongs mit einer glaubhaften Dringlichkeit vorgetragen.
Efterklang:
Die Magie des letzten Albums “Magic Chairs” können die dänischen Klangforscher auf ihrem neuesten Werk “Piramida” leider nicht entfalten. Klar, das klingt alles ganz fantastisch und es ist schon beeindruckend, das sie für dieses Album in einer Geisterstadt unterwegs waren, um Geräusche aufzunehmen. Aber auf dem Vorgänger erschufen sie aus den Sounds mitreißende Songs. Auf “Piramida” verlieren sie sich manchmal ein wenig in Beliebigkeit.
Paul Banks:
Bereits das zweite Solodebüt des Interpol-Frontmanns. Jetzt tritt er allerdings unter seinem realen Namen auf, Julian Plenti ist Geschichte. Auf dem schlicht „Banks“ betitelten Album legt er die schwarz schimmernde Interpol-Rüstung ab und tänzelt leichtfüßig und unbeschwert durch den Herbst. Ohne jedoch seinen unverkennbaren Kampfstil zu verleugnen.
Grizzly Bear:
„Shields“ ist komplexer als sein Vorgänger, funktioniert aber gerade dadurch besser. Mit akustischen Gitarren, Glockenspiel, Synthies, Hörnern und Klavier erforschen die vier Musiker sowohl vertrautes Terrain als auch das große Unbekannte. Die Band nimmt den Hörer dabei aber nicht an die Hand, sondern lässt ihn diese wunderbare Welt selbst erkunden. Und macht sie dadurch zu einem einzigartigen Erlebnis.
Sizarr:
Stilsichere Popmusik einer jungen Band aus Landau. Der Hit des Albums ist ganz klar „Boarding Time“: drängenden Drums erzeugen eine fiebrige Atmosphäre, ein an Kraftwerk erinnernder Synthie kommt hinzu, im Hintergrund Frauenstimmen. Und dann setzt eine Stimme ein, die ich in diesem Kontext nicht erwartet hätte. Kratzig und rauh, mit hohem Wiedererkennungswert. Die Kombination dieser Komponenten erzeugt eine einzigartige Atmosphäre. Der Rest des Album kann da nicht ganz mithalten, hat aber gute bis sehr gute Momente.
Alt-J:
Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich zu diesem Album schreiben soll. Hat sich immer noch nicht abgenutzt. Nach wie vor mein bisheriger Liebling des Jahres. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn es „An Awesome Wave“ am Ende des Jahres nicht in meine Top Ten schafft.
Menomena:
Mit dem 2010er Werk “Mines” gelang es der Band aus Portland, ein mitreißendes, wundervolles, lebendiges, atmendes, sich windendes Monster von einem Album abzuliefern. Welches sich auch nach dem geschätzten hundertsten Durchlauf nicht abgenutzt hat, sondern ganz im Gegenteil noch immer neue Schichten offenlegt. Das ist bei dem neuesten Album „Moms“ leider noch nicht so. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich einfach noch nicht genug an die neuen Songs gewöhnt habe oder ob sie wirklich ein wenig schwächer sind. Ich hoffe ersteres.
Melody’s Echo Chamber:
Of course, Prochet’s melodies can’t quite fill the Broadcast-shaped void left in the wake of Keenan’s untimely death, but Melody’s Echo Chamber is one of the more satisfying records to bear that band’s influence in recent years. For a collaboration between a songwriter and a producer who helped push her to the outer limits of her vision, Melody’s Echo Chamber is an impressively immersive debut.(via) Kann man so stehen lassen, finde ich.
Get Well Soon:
Konstantin Gropper hat seinen Stil verfeinert, bereichert und perfektioniert. Herausgekommen ist eine vielschichtige Platte, die zwar nicht sommerlich unbeschwert klingt, aber doch immer weiß, das eine süße, melancholische Melodie den Untergang der Welt zu verschönern weiß. Oder eben: trotz all der berechtigten Zweifel gibt es auch immer ein wenig Hoffnung. Und am Ende wird getanzt…
I Build Collapsible Mountains:
Toller Tipp von den ♥WhiteTapes. Wie schon beim Vorgängeralbum leben die Songs vor allem von der enormen Intimität und Direktheit, die sie durch die Aufnahmen in Luke’s Appartment erhalten. Stellenweise knistert und knackt es und in vielen Stücken klingt es, als würde Luke direkt neben einem sitzen. […] Er (Luke) intoniert seine Songs mit einer wunderbar warmen Klangfarbe in der Stimme. Zusammen mit der leichten Zerbrechlichkeit seines Gesangs und dem traurigen Grundton zieht er einen beim Hören in einen tiefen Bann.
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13.956 Antworten zu „Nico, was hast du eigentlich im letzten Monat gehört? (Last.fm-Statistik vom 08.10.2012)“