Rola: Was hören wir eigentlich gerade?
Nico: Das selbstbetitelte Debüt von Yesterday Shop.
Rola: Aus Deutschland, oder?
Nico: Ja, Hamburg und Berlin. Wieso? Ich finde die klingen ziemlich international.
Rola: Naja, der Gesang klingt schon ziemlich deutsch. Diese übertriebene Akzentuierung verrät sie.
Nico: Aber so schlimm ist das auch wieder nicht. Also mich stört das zumindest nicht. Was mir sofort auffällt: die Platte ist unglaublich gut produziert.
Rola: Ja, das stimmt. Die Songs sind eigentlich auch nicht schlecht, nur fehlt ihnen ganz oft das entscheidende Quentchen, der große Refrain, um mich richtig zu überzeugen.
Nico: Das sehe ich anders. Gerade durch das Weglassen des Offensichtlichen überzeugen sie mich. Sie erkunden ihre selbst erschaffenen, komplexen Melodien und gehen sehr offen zu Werke. Wer braucht da schon die klassische Strophe-Refrain-Struktur.
Rola: Du tust ja gerade so, als ob hier eine total innovative und mit allen Konventionen brechende Band am Werke wäre. Dabei bauen sie ihre Stücke doch oft auf seit Jahrzehnten bekannten Indierock-Mustern auf.
Nico: Ja und, wer macht das nicht? Ich finde, sie machen das unglaublich gut, und auch wenn das Album am Anfang ein wenig befremdlich oder gar beliebig klingt, spätestens ab der Mitte hatten sie mich in ihrem Bann und beim zweiten und dritten Anlauf wachsen die Songs.
Rola: Ein Grower also?
Nico: Auf jeden Fall!
Rola: Na gut, vielleicht gebe ich ihnen noch eine Chance. Wie ist also unser Urteil?
Nico: Ich würde ihnen 4 von 5 Herzen geben.
Rola: Herzen?
Nico: Naja, Stars und Sternchen gibt es mehr als genug. Und Prozente sind was für BWL-Sudenten. Meiner Meinung hat Musik aber viel mit Liebe zu tun, deswegen Herzen. Ein Herz steht für „finde ich gut“, fünf Herzen für „liebe ich“. Deswegen: 4 von 5 Herzen.
Rola: Ok, klingt überzeugend. Ich würde ein Herz vergeben.
Nico: Einigen wir uns auf 3?
Rola: (überlegt) Abgemacht!
♥♥♥
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„Yesterday Shop“ erscheint am 16.11.2012
Kommentare
Achja …
Ach ja?
Achja … 😀
Schizo-Nico? 😀
Auf jeden Fall!