Mystery Jets – Curve of The Earth (Review)

Vor knapp zehn Jahren betraten die Mystery Jets mit ihrem Debütalbum „Making Dens“ die Bühne der Indie-Welt. Sie bewegten sich allerdings immer ein wenig im Schatten der wirklich erfolgreichen Bands wie Arctic Monkeys, Franz Ferdinand oder Maximo Park.

Aber ihr Debütalbum erreichte immerhin Platz 32 in den UK-Charts. In der Folgezeit wussten die Mannen um Sänger Blaine Harrison scheinbar nicht so recht, welchen Weg sie jetzt einschlagen sollten. Sie unternahmen Ausflüge in psychedelischen Progrock, spickten ihren Pop mit elektronischen Elementen und Yacht Rock, nahmen mit Laura Marling auf und schrieben mit „Radlands“ in den USA schließlich ein Album, das starke Americana-Einflüsse aufwies. Der Erfolg stellte sich allerdings nicht ein, und 2012 stand die Band kurz vor dem Aus.

Jetzt folgt mit „Curve Of The Earth“ so etwas wie das letzte Aufbäumen und eine Rückbesinnung auf alte Tugenden: schnörkelloser, purer Gitarrenpop. Meine erste Begegnung mit diesem Album war der Opener „Telomere“. Ein wundervoller Song, bei welchem Blaine Harrison ein wenig nach Matthew Bellamy von Muse klingt, während die Instrumentierung an Radiohead erinnert.

Ich war entsprechend gespannt auf Das Album und gleich nach dem ersten Durchlauf enttäuscht. Schwer zu fassen war das, was ich da hörte. Irgendwie rutschten die Songs einfach so durch, ohne dabei einen roten Faden auszulegen. Aber durch Zufall lief „Curve of The Earth“ immer wieder von vorne, und irgendwann merkte ich, wie mich die Songs immer mehr in ihren Bann zogen.

Seltsamerweise kann ich gar nicht genau sagen, warum mich dieses Album fesselt. Von den bereits erwähnten Radiohead über MGMT („Bubblegum“) bis hin zu Pink Floyd („Saturmine“ und die Covergestaltung) plündern die Mystery Jets ihre Plattenkisten. Aber: mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen um die eigenen Irrwege schaffen sie es, uns ein faszinierendes Album zu präsentieren.

Auch auf ihrem fünften Album erwartet dich kein Feuerwerk an Hits, und es gibt den einen oder anderen Durchhänger; aber ich habe das Gefühl, dass die Mystery Jets hier ganz bei sich sind. Und das gefällt mir.

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