Mark Lanegan Band – Gargoyle (Review)

Mark Lanegan kennst du vielleicht noch als Frontmann der Screeming Trees. Oder als Mitglied von Queens of The Stone Age. Seit 1990 hat er fleißig Soloplatten veröffentlicht, und seit heute reiht sich mit Gargoyle ein weiteres Werk in seine umfangreiche Diskografie ein.

In der Fantasy-Literatur ist ein Gargoyle ein magisches, geflügeltes Wesen, welches tagsüber eine Steinstatue ist, bei Sonnenuntergang zum Leben erwacht und bei Sonnenaufgang wieder zu Stein wird.

Genau für diese Stunden, in denen die Sonne abwesend ist, sind die zehn neuen Stücke von Mark Lanegan am besten geeignet. Zusammen mit dem englischen Musiker Rob Marshall entwickelte er Songs, die sich irgendwo zwischen Shoegaze, Blues und New Wave mit sporadischen elektronischen Beats austoben.

Ein paar Stücke sind dabei sofort zugänglich, wie z.B. das vorab ausgekoppelte Beehive oder das beschwingte Emperor. Die meisten Songs sind allerdings schroff und setzen eine Faszination für die Finsternis und Geduld voraus.

Die knorrige Stimme thront über jedem einzelnen Stück. Aber mit jedem Durchlauf bemerke ich, wie präzise und kunstvoll die Instrumentierung wirkt. Eine Menge Feinarbeit, wie Lanegan mitteilt:

I’ve always built things like that, sort of like making a sculpture I guess.

“It’s almost always how my records start. I let the first couple of songs tell me what the next couple should sound like, and it’s really the same process when I’m writing words. Whatever my first couple of lines are tell me what the next couple should be. I’ve always built things like that, sort of like making a sculpture I guess“, so Lanegan.

Songs wie Skulpturen. Ein passender Vergleich. Gargoyle ist eine aufregende Sammlung von Kunstwerken, und diese erfordern Geduld. Aber wie heißt es so schön: Mit Geduld und Zeit wird ein Maulbeerblatt zum Seidenkleid.

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