Die LIVE-8-DVD kommt am am 7. November in einem 4er-DVD-Set auf den Markt, und die EMI verspricht sich viel von ihrem Produkt. EMI Chairman und CEO Tony Wadsworth:
Wenn alles zusammenpasst, wird dies die meistverkaufte Musik-DVD aller Zeiten. Sie wird im vierten Quartal den Markt beherrschen.Auch Bob Geldof möchte natürlich, das die DVD ein großer Erfolg wird.
Ich hoffe, dass dies die bestverkaufte DVD aller Zeiten wird. Sie verdient es – vor allem, weil uns das helfen würde, das Leben der extrem Armen zum Besseren zu wenden und unsere Generation zu der machen würde, die geholfen hat, die Schande der Armut zu beenden.Am Faktor „live“ wurde aber scheinbar ordentlich herum geschraubt. Laut einem Bericht der „Sunday Times“ hört man nicht immer die Gesangs-Performance, die an diesem Tag wirklich geboten wurde.
Schiefe Töne und verpasste Einsätze – eigentlich eines der Kennzeichen, die Live-Konzerte erst lebendig machen – wird der Hörer nach einem Bericht der «Sunday Times» allerdings vergeblich suchen: Wie die Zeitung berichtet, wurden die Gesangsspuren der Live-8-Aufnahmen nachträglich mit einer Software namens Auto-Tune aufbereitet. Das von Experten auch als «Botox für die gesanglich Herausgeforderten» bezeichnete Programm macht es möglich, verpatzte Gesangspassagen nachträglich gerade zu biegen. «Durch Schnitte und die neue Anordnung der Töne kann es Macken und schiefe Noten beseitigen und einen betrunkenen Karaoke-Sänger klingen lassen wie Frank Sinatra», zitiert die «Sunday Times» einen Techniker.Wahrscheinlich sollte man das jetzt nicht als den großen Skandal behandeln, denn ich möchte nicht wissen, auf wie vielen Livemitschnitten diese Technik bereits Anwendung fand. Schade ist diese Vorgehensweise aber trotzdem, denn sie nimmt ein wenig von einem der wichtigsten Faktoren eines Livekonzerts: dem menschlichen Makel.
via: Netzeitung
Kommentare
Eine Antwort zu „LIVE-8-DVD: Gesangliche Mogelpackung?“
Ich habe hier „Pur Live“ von Fury in the Slaughterhouse rumliegen, 1992, der Titel des albums kahm daher das man so nah am original konzert sein wollte wie möglich – in einer zeit in der livemitschnitte teilweise über 80%nachbearbeitet sind (!), doch selbst hier hat man zugegeben das einige songs bearbeitet werden musten da der sänger so schräg am singen war das es einfach nicht zu verantworten gewesen wäre…