Ich belebe hier eine Serie wieder, die ich vor etwas über 2 Jahren schon begraben hatte: meinen Last.fm-Rückblick. Einmal im Monat schaue ich auf meine Statistik und stelle euch kurz vor, was ich in den vergangenen 30 Tage gehört habe. Die zehn meistgehörten Bands und Künstler stelle ich ausführlich vor, die anderen werden aufgelistet. Da ich nicht zu jeder gehörten Platte eine Kritik verfasse (weil ich es nicht schaffe oder mir das Album nicht gefällt), könnt ihr hier auch so eine Art Kurzkritik zu einigen Alben lesen.
Ich hörte Alternative, Rock, Folk, Blues und Indie Rock, mit u.a.:
Yesterday Shop, Clap Your Hands Say Yeah, The Black Keys, Wovenhand, Fenster, Owen Pallett, Teleman, No, Electric Ocean People, Arcade Fire, The Horrors, Der Nino Aus Wien, Conor Oberst, Electric Litany, Damon Albarn, Plaid, Morrissey, Swans, Ja, Panik, Douglas Dare, Wolf Collage, Daft Punk, Juli Kapelle, Racing Glaciers, Radiohead, The Antlers.
Schau dir meinen Musikgeschmack an.
YESTERDAY SHOP
Auf ihrem zweiten Album „Parodos“ traut sich die junge Band aus Hamburg und Berlin mehr, und zwar in allen Bereichen. Versteckten sie sich auf ihrem Debüt oft noch hinter Soundwänden oder komplexen Strukturen, so fürchten sie sich nicht mehr, auch einmal einzelne Instrumente in das Scheinwerferlicht zu ziehen. Sie haben ihr Songwriting verfeinert und schaffen gitarrengetriebene Popsongs mit theatralischen Stimmungsbögen. (Review)
CLAP YOUR HANDS SAY YEAH
Letzten Freitag erschien das neue Album „Only Run“ von Clap Your Hands Say Yeah. Die Band hat zwar nicht mehr viel mit der Gruppierung von 2006 zu tun, aber Alec Ounsworth schreibt nach wie vor die Songs. Und das macht er richtig gut. Er spielt befreit auf, packt Synthies an die Stellen, an die sie passen und holt im Duett mit Matt Berninger von The National auch mal die Grunge-Gitarre raus.
BLACK KEYS
Ich und die Black Keys. Wir haben schon ein seltsames Verhältnis. Einerseits mag ich ihr neues Album „Turn Blue“, fühle mich stellenweise gut unterhalten und summe beim Autofahren fröhlich mit, andererseites langweilen mich einige Stücke, und so eine richtige Beziehung entsteht weder zur Band noch zu ihren Songs. Ich bin hin und her gerissen zwischen Daumen hoch und Daumen runter.
WOVENHAND
Die aktuelle Platte “Refractory Obdurate” ist ziemlich kraftvoll und zupackend. Ganz anders als das zum Vergleich herangezogene “The Threshing Floor”. Nicht umsonst hat sich David Eugene Edwards mit Neil Keener einen Post-Hardcorler für die Arbeit am Bass geschnappt und den Produzenten Sanford Parker (Nachtmystium, Twilight) verpflichtet. Zwar stehen Wovenhand immer noch für Folkrock und Alternative Country, aber Songs wie “Hiss” fänden mit einem grölenden Sänger auch ihren Platz auf einem Metal-Album. Mag ich.
FENSTER
Falls ihr Fenster noch nicht kennt: die Band stammt aus Berlin, spielt laut eigenen Angaben ” de-constructed pop music” und hat im März ihr zweites Album “The Pink Caves” veröffentlicht. Dekonstruiert klingt das durchaus, aber auch einfühlsam, mitreißend und stellenweise entrückt. Ich mag das Album, auch wenn es mir beim Hören durch mangelnden Fokus immer wieder entgleitet.
OWEN PALLETT
Das aktuelle Album „In Conflict“ lief tatsächlich so oft? Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern. Owen Pallett bietet auch hier wieder ausgefeilte Arrangements und ein Gespür für wundervolle Melodien, aber ich kann jetzt gar nicht sagen, ob mir das Album gefällt oder nicht. Vielleicht sollte ich es mir noch einmal in Ruhe anhören.
TELEMAN
Die Songs auf dem Debütalbum „Breakfast“ halten sich immer ein wenig bedeckt, bieten Melodien zum Mitpfeifen und bitten höflich darum, doch bitte das Fenster herunter zu kurbeln. Das ganze Album präsentiert sich sommerlich unbekümmert mit einer Prise Schwermut und erinnert hier und da an David Bowie oder auch an Belle & Sebastian. Es schmeißt mit kleinen Hooklines um sich, die dem Ohr schmeicheln. Teleman klingen selbstbewusst und ziemlich britisch. (Review)
NO
Einige Songs des Albums klingen mir zwar eine Spur zu pathetisch und hier und da erinnert mich das auch zu sehr an Schlager (“Stay With Me”), aber ich muss gestehen: jedes Mal, wenn ich mich einfach nur unterhalten lassen möchte, dann wähle ich “El Prado”. So seltsam das für mich: ich komme von dieser Platte einfach nicht los. (Review)
ELECTRIC OCEAN PEOPLE
Auf dem aktuellen Album „Foam“ gehen die Songs oft ineinander über, kippen von einer Stimmung in die andere. Sie folgen dabei ganz bewusst nicht dem angelernten und reflexhaft erwarteten Strophe-Refrain-Aufbau; die Band lässt ihnen ihr Eigenleben. Die verspielten und detailverliebten Songs erzeugen eine flauschige Stimmung, die durch gelegentliche Rhythmuswechsel und das ein oder andere Geräusch angereichert wird. (Review)
ARCADE FIRE
Ich habe zwar auch das nach wie vor fantastische „Reflektor“ gehört, aber in den letzten Wochen hatte ich mehr Lust auf das Debütalbum „Funeral“. Ein Klassiker, zu welchem ich wohl nicht wirklich noch etwas schreiben muss.
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