Kurzkritik: Tocotronic – „Kapitulation“

6. Juli 2007
Vertigo Be (Universal)

tocotronicLiest man den Kulturteil seiner Tageszeitung oder, schlimmer noch, Magazine wie Spex, Visions oder Galore, dann konnte man Tocotronic in den letzten Wochen nicht aus dem Weg gehen. Gerade in den Feuilletons dieser Republik wurde das neue Werk geradezu abgefeiert. Und was soll ich sagen? Zu Recht. Tocotronic interessierte mich bisher eher wenig, keines der Vorgängeralben habe ich jemals am Stück gehört geschweige denn besessen. Nun aber kapituliere ich in Anbetracht dieses popmusikalischen Meisterwerks. Auch wenn die Band textlich oft etwas zu verklausuliert zu Werke geht oder man musikalisch hart an der Grenze zum Schlager wandelt, „Kapitulation“ ist verdammt groß. Und Lieder wie das Titelstück, „Mein Ruin“, Harmonie ist eine Strategie“ oder auch „Imitationen“ sind unheimlich schwer aus den Gehörgängen zu vertreiben.

Wertung: 9 von 10
9 punkte

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Tocotronic - Kapitulation

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Video zum Titelsong nach dem Klick.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=NYW6mgIN6Pk]


Kommentare

4 Antworten zu „Kurzkritik: Tocotronic – „Kapitulation““

  1. Da geht es mir gerade andersrum. Ich fand die ersten Alben super und seit KOOK ging’s für meinen Geschmack nur noch bergab. Mittlerweile mag ich sie überhaupt nicht mehr.

  2. Avatar von nicorola
    nicorola

    Ja, das ist schon komisch mit mir und Tocotronic. Sie waren immer da, ich kenne ihre Musik von Partys und Freunden, fand sie auch nicht schlecht, aber ich habe mich nie näher mit ihnen beschäftigt. Das sollte ich vielleicht doch noch einmal nachholen.

  3. Wie? Da betreibt jemand ein solch schönes Musikblog und dann findet er erst jetzt den Weg zu Tocotronic? Naja, besser spät als nie, möchte man meinen. Und ich hör auch schon auf mit den Sticheleien. 😉

    Schön aber, daß das neue Album gefällt. Ich bin auch wieder einmal ganz zufrieden damit. [ Nachzulesen hier ] Und was das Ohrwurmpotential betrifft, so muß ich voll und ganz zustimmen. Immer wieder ertappt man sich dabei, wie einzelne Passagen der neuen Songs durchs (Innen-)Ohr pfeifen. Und zu den alten Alben: die sind, jeweils für sich auch klasse, K.O.O.K. gehört nach wie vor zu meinen Favoriten, aber man kann die einzelnen Platten einfach nicht gegeneinander aufrechnen. Wenn Tocotronic heute nochmal ein Album wie „Es ist egal, aber“ machen würden, wäre auch was verkehrt. Tocotronic sind ja nicht die TotenHosen, die sich 20Jahre lang gleich anhören.

  4. wie die vorgänger alben noch nicht am stück gehört?!
    davor sich nicht recht für tocotronic interessiert?!
    kapitulation ist ein nettes werk von tocotronic aber mitlerweile finde ich sie lang nicht mehr so gut wie sie auf manch vorgänger album waren.
    dieses neue album ist ein muss für fans und solche die es werden wollen aber die alten alben sind in meinen augen fast stärker und reissen einen mehr mit da sie nicht so vor sich hin plätzschern! das neue werk ist doch sehr ruhig. „sag alles ab“ sticht wohl hervor es ist mal was neues was anderes und erinnert an ältere sachen dieser jenen tollen band … wie gesagt ein textlich tolles album aber die alten sachen verbleiben doch schon viel länger in meinen gehörgängen … ich fand sie früher besser … greetz josh