Damien Jurado – „Saint Bartlett“
28. Mai 2010, Secretly Canadian
Damien Jurado ist seit fast 20 Jahren dabei, hat unzählige Alben und EPs veröffentlicht und hat es dennoch geschafft, von mir unbemerkt zu musizieren. Was für ein Versäumnis meinerseites! Denn das jüngste Album strotzt vor lauter Poesie, reduzierter Schönheit und sanfter Kraft. Alleine die drei Eröffnungsstücke gehören mit zum Schönsten, was ich in diesem Jahr gehört habe. Aber auch das an Neil Young erinnernde „Wallingford“ oder das sanft plätschernde „Kansas City“ sind Highlights einer ausgewogenen Platte, die eine Stimmung schafft, in der man sich sofort geborgen fühlt, ohne genau zu wissen, um was es in den Songs eigentlich geht.
8/10
3 Anspieltipps: „Cloudy Shoes“, „Kansas City“, „Rachel & Cali“
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Jersey Budd – „Wonderlands“
28. Mai 2010, Snowhite
Bereits bei den ersten Takten des Openers denkt man an New Jersey, Bruce Springsteen, an harte, ehrliche Arbeit. Doch da ist man auf dem Holzweg, denn Jersey Budd kommt aus Leicester in Großbritannien. Was man auf „Wonderlands“ zu hören bekommt ist vor allem schnörkellos. Hier hat ein junger Songwriter sichtlich Spaß daran, sich so richtig in seine Musik reinzuknien. Das passt zum Wetter und verbreitet gute Laune. Einziger wirklicher Kritikpunkt: vielleicht ein wenig zu beliebig, um zu berühren.
7/10
3 Anspieltipps: „Visions Of You“, „Wonderlands“, „When We Shine“
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You Say Party! We Say Die! – „XXXX“
18. Juni 2010, Snowhite
Der überraschende Tod ihres Drummers Devon Clifford im April überschattet dieses Werk natürlich. Seitdem er auf der Bühne zusammenbrach und an einer Hirnblutung starb, ist es still geworden um die Band aus Kanada. Ich hoffe, dieser tragische Zwischenfall führt nicht zum Ende der Band, denn mit „XXXX“ haben sie endlich einen Sound gefunden, der ihnen gut steht und irgendwo zwischen Bat For Lashes, Metric und The XX angesiedelt ist. Pop im weitesten Sinne, aber mit einer gehörigen Portion Energie, prädestiniert für den Indie-Tanzflur. Die Liebe ist das große Thema der Platte, denn nicht anderes versteckt sich hinter „XXXX“, das nicht nur den Albumtitel stellt, sondern auch in 3 Songtitel vorkommt.
7/10
3 Anspieltipps: „Dark Days“, „There Is Xxxx (Within My Heart)“, „Laura Palmer’s Prom“
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Wieso kurz und knapp? Da ich es nicht schaffe, hier zu allen Promos und interessanten Neuveröffentlichungen Einzelkritiken abzuliefern, werde ich in unregelmäßigen Abständen mehrere Platten in einem Beitrag besprechen. Und das kurz und knapp. Nicht so kurz wie in den 140er-Reviews, die ich gerne beibehalten möchte, aber so zwei, drei, vielleicht auch mal vier Sätze sollten genügen. Zusätzlich eine kleine Wertung von 1-10, das war’s.
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