09. März 2010 (US)
XL Recordings
[xrr rating=8/10 imageset=tiny_star label=“Wertung:“]
Titus Andronicus machen da weiter, wo sie mit ihrem Debüt aufgehört haben. Die Musik bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge von Bruce Springsteen, Arcade Fire, The Pogues und neuerdings auch The Hold Steady. Krachig, roh, energiegeladen, kraftvoll. Zwischen zweiminütigen Kneipengröhlern wie „Titus Andronicus Forever“ und dem ausschweifenden, auf 14 Minuten Spannung erzeugenden und mit einem Dudelsack-Solo versehenen „The Battle Of Hampton Roads“ ist alles drin.
Hinter dem Album steckt dazu ein Überbau, der sich aus dem amerikanischen Bürgerkrieg speist. Beim Albumtitel handelt es sich um den Namen eines Panzerschiffs der Nordstaaten, welches in der Schlacht von Hampton Roads gegen ein Panzerschiff der Südstaaten kämpfte. Das komplette Album soll vom Bürgerkrieg beeinflußt sein, hinzu kommen Samples von Reden Abraham Lincolns und Gedichten Walt Whitmans.
Das Gute: „The Monitor“ macht auch ohne oder besser gesagt trotz dieses Hintergrundwissens eine Menge Spaß. Dabei borden die Songs aus der Feder des Frontmanns Patrick Stickles über vor lauter Ideen und unvermittelter Brüche. Hat man die Tracklist nicht direkt vor Augen, weiß man desöfteren nicht, in welchem Song man sich gerade befindet. Das Titus Andronicus es trotzdem schaffen, die Songs eingängig und mitreißend zu gestalten, ist ihnen hoch anzurechnen.
Das Lustige an der Band ist eigentlich, das sie selbst bei Songs wie dem baladesk beginnenden „A Pot In Which To Piss“ nicht an sich halten kann und nach zweieinhalb Minuten auf das Gaspedal drückt. Sie können halt nicht anders. Genauso ergeht es dem Song „Four Score And Seven“, den es unten sinnvollerweise in zwei getrennten MP3s gibt. Der erste Teil ist auch eher gebremst, spielt aber mit Mundharmonika- und Bläsereinsatz, während der zweite Teil dann wieder nach vorne drückt.
Titus Andronicus liefern mit „The Monitor“ eine frische Rockplatte ab, die gerade rechtzeitig kommt, um auch die letzten trüben Gedanken wegzublasen. Und diesmal stimmt auch die Produktion.
Highlights: „A More Perfect Union“, „No Future Part Three: Escape From No Future“, „A Pot In Which To Piss“
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„A More Perfect Union“
„Four Score and Seven (part one)“
„Four Score and Seven (part two)“
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