25. März 2011
PIAS Recordings
Willkommen im Streichelzoo. Die zehn putzigen neuen Songs der New Yorker beißen nicht, sie wollen noch nicht einmal spielen. Nur ganz doll geknuddelt werden.
Lange habe ich mich um diese Rezension gedrückt. Nach den ersten Durchgängen schwankte ich zwischen Begeisterung für die einfachen, hymnenhaften Songs und völliger Gleichgültigkeit gegenüber diesen zehn Belanglosigkeiten. Dabei umwehten mich links und rechts schon die Begeisterungsstürme, und ich wurde mit der Zeit immer verunsicherter. Erkenne ich die Meisterhaftigkeit dieser Band nicht? Bin ich vielleicht einfach zu alt für diese Musik?
„Belong“ bietet im Grunde genau das, was wir von The Pains Of Being Pure erwarten: kleine Indiepopperlen mit Shoegaze-Anleihen, einfach gestrickt und aus dem Stand mitreißend. Schön und gut. Flood und Alan Moulder sorgten für ein passendes Soundgewand, welches ich anfänglich als zu drückend empfand, mittlerweile aber als äußerst passend empfinde.
Mein Problem mit der Platte: hier tut nichts weh. Keine Beule, keine Schramme, nicht mal ein Kratzer. Ich hatte schon immer meine Probleme mit dieser netten amerikanischen Indiemusik. The Shins fallen für mich zum Beispiel auch in diese Kategorie. Das ist schön anzuhören, aber mich bewegt das nicht wirklich. Das hier nicht ein Song eine originelle Idee aufzuweisen hat: geschenkt. Das erwarte ich gar nicht mehr. Ist eh alles schon einmal dagewesen. Mich stört nur diese…. Knuffigkeit. Diese Gefühl, das das komplette Studio während der Aufnahme in Watte gepackt wurde, nur um niemanden zu verletzen.
Versteht mich nicht falsch: „Belong“ ist ein starkes zweites Album mit netten Songs. Freundlich, heiter, unbeschwert. Nur manchmal ist „nett“ ja die kleine Schwester von… ach, lassen wir das.
Highlights: alles gleich gut bzw. gleich egal
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The Pains Of Being Pure At Heart: Homepage | MySpace | Facebook
Kommentare
„belong“ ist ein weichspülprogramm, welches sich elendig lange 38,6 minuten durch die köpfhörer schiebt. es als „starkes“ zweites album zu bezeichnen ist da schon fast übertrieben. es ist wirklich ohne ecken und kanten. man hätte es auf 4 track eindampfen sollen, dann wäre es immerhin nur eine drollige ep mit netten ideen. so ist es fast peinlich für die band, die mit „say no to love“ einen hammer song ablieferten. schade.
Besser kann man es nicht zusammenzufassen. Super gelungen.