Kritik: The Raveonettes – Pe’ahi

Das war schon eine mittelschwere Überraschung, als The Raveonettes am Dienstag ihr siebtes Studioalbum „Pe’ahi“ veröffentlichten. Falls ihr euch wundert, was dieser Titel bedeutet: benannt wurde die Platte nach einem weltberühmten Surf-Spot auf der Insel Maui. Für Fans des ursprünglich aus Dänemark stammenden Duos ist die Platte sowieso ein Pflichtkauf, allen anderen möchte ich die Platte unbedingt ans Herz legen.

The Raveonettes ziehen seit über einer Dekade ihr eigenes Ding durch, in welchem es vor allem darum geht, die bittere Süße zwischen verzerrten Gitarrenwänden zu finden. Schon der vorab veröffentlichte Song „Sisters“ zeigt dies eindrucksvoll: nach dem Einstieg mit drückenden, verzerrten Gitarren folgt ein kurzes Harfen-Intermezzo. Hier entsteht die wundervolle Melancholie vor allem zwischen den gradlinig gesungenen Teilen. Glockenspiel und Harfe im Wechselbad mit harschen Gitarren. Das ist ohne Untertreibung fantastisch und bereits jetzt einer meiner Songs des Sommers 2014.

Aber auch der Rest des Albums ist stark. Sune Rose Wagner und Sharin Foo haben es auf „Pe’ahi“ geschafft, sämtliches Füllmaterial zu entfernen. Sei es das von Old-Shool-Beats vorangetriebene „Killer In The Streets“, das wunderbar auf einen Soundtrack passende „Wake Me Up“ oder mein persönliches Highlight „The Rains Of May“, ein epischer Wehmutsbrocken von unvergleichlicher Noblesse: jeder Song begeistert auf seine ganz eigene Weise. Dieses Album ist ein Genuss, trotz des obligatorischen Herzschmerzes und der kullernden Tränen.

8/10

Kommentare

13.956 Antworten zu „Kritik: The Raveonettes – Pe’ahi“