25. Juni 2010
Matador/Beggars Group
[xrr rating=8/10 imageset=tiny_star label=“Wertung:“]
Wieder so eine Platte, die hier ewig rumlag, von mir völlig unbeachtet. Dann war der Tag der Veröffentlichung verstrichen, ich habe wieder einmal nur kurz reingehört. Und dann stolpere ich über dieses Video und denke: eigentlich tolle Musik.
Die nur auf einem Klavier vorgetragene Musik schwelgt dabei in Melancholie, tröpfelt leise und zart vor sich hin, perlt aus den Boxen, lässt jeglichen Anspruch an HiFi vermissen. Das Gefühl im Mittelpunkt. Das müssen die Zuhörer nicht immer verstehen; nachvollziehen schon gar nicht. Mitunter ist man peinlich berührt, so als lausche man einem fremden Gespräch oder schnüffele in der Wohnung eines Unbekannten.
Selbst das flotteste (flott im Sinne von: am wenigstens langsam) Stück „Mr. Peterson“ ist ganz großes Drama.
He made me a tape of Joy Division
He told me there was part of him missing
When I was 16 he jumped off a building.
Wenn ich Mike Hadreas etwas vorwerfen muss, dann ist es sein unglückliches Händchen für den richtigen Zeitpunkt. Fehlendes Timing nennt man das auch. Denn Im Sommer wirkt seine Musik mitunter so deplatziert wie ein paar Schlittschuhe. Aber wenn es dann wieder beginnt zu stürmen, die Regentropfen langsam die Scheibe herunter rinnen und der Tee in der Tasse dampft, spätestens dann offenbart sich das Genie.
Highlights: „Mr. Peterson“, „Learning“, „Gay Angels“
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