Kritik: Neimo – „Moderne Incidental“

neimo27. Februar 2009
Revolver (Soulfood Music)

Neimo kommen aus Paris. Das sei nur einmal gesagt, da man beim ersten Hören sofort an Großbritannien denkt. Der erwartete französische Akzent ist nämlich nicht auszumachen, was vielleicht dem längeren USA-Aufenthalt des Sängers Bruno geschuldet ist. Vielleicht ist es den Franzosen deswegen gar nicht aufgefallen, das hier Landsmänner am Werke sind, die sich einen Dreck um die Radioquote scheren. Denn in ihrem Heimatland sind Neimo recht erfolgreich. Zackige Gitarren, ein paar Keyboard-Sprengsel, ein solides Fundament in Form von Bass und Schlagzeug und obendrauf ein paar mitreißende Refrains. Ihre energiegeladene Mischung aus Britpop und New Wave fährt sofort, ohne Umwege, ins Tanzbein. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn sich Neimo sehr schnell in den Playlisten der hiesigen Indie-DJs wiederfinden würden.

Vielleicht kann man Neimo vorwerfen, das sie das Rad nicht unbedingt neu erfinden, aber ich finde, das sie aus ihren Einflüssen einen großartigen eigenen Sound entwickelt haben, der zumindest mir eine Menge Spaß macht. Ein mitreißendes Indie-Album, dem zwar in einigen Songs ein wenig die Puste ausgeht, aber das fällt nicht weiter ins Gewicht.

Highlights: „Johnny Five“, „Poison The Chalice“, „Echoing Pixels“

7/10

 


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