Kritik: Kings Of Leon – „Come Around Sundown“

15. Oktober 2010
RCA Records

[xrr rating=6/10 imageset=tiny_star label=“Wertung:“]

Sie hatten nicht nur einen Fuß in der Tür, nein, sie hatten die Tür zum Mainstream sperrangelweit aufgestoßen. MIt ihrem letzten Album „Only By The Night“ haben sie sich auf die Stadionbühnen dieser Welt katapultiert. Diese vier Jungs mit dem seltsamen Nachnamen und ihrer Vorliebe für Holzfällerhemden sahen auf Pressefotos auf einmal richtig schnieke aus und spielten vor immer mehr Zuschauern.

Jetzt natürlich die Frage: wie geht es weiter? Die Massen befriedigen? Den Erfolg ausbauen? Das Eisen schmieden, solange es heiß ist? Auf mich macht das neue Album den Eindruck, als seien die Vier es leid, immer nur ihre beiden Hits zu spielen. Das sie die Rufe aus dem Publikum nach „Use Somebody“ und Sex On Fire“ irgendwann nicht mehr hören konnten. Deswegen heißt das Zauberwort Rückbesinnung. Rückbesinnung auf ihre alten Stärken, auf Folk, auf Gospel, auf Tradition. Auf Schweiß, die Südstaaten und vor allem Tennesse.

Hymnen werdet ihr auf dem neuen Werk nicht mehr finden, obwohl die vorher ausgekoppelte Single „Radioactive“ in den Radiostationen rauf und runter genudelt wird. Eher kleine Ohrwürmer wie das folkige „Back Down South“, das relaxte „Beach Side“ oder das stoisch stampfende „The End“.

Es ist einfach, die Kings Of Leon nicht zu mögen. Mit ihrem Megaseller „Only By The Night“ (6.2 Millionen !!!) haben sie es nicht nur geschafft, sich in die Herzen vieler neuer Fans zu spielen, sondern auch viele Hörer durch pure Penetranz zu verlieren. „Come Around Sundown“ enthält keinen Indierock, sondern puren Mainstream. Wenn man damit leben kann, dann macht die neue Platte stellenweise richtig Spaß (lässt man einmal den Totalausfall „Mary“ aussen vor). Wenn man die Musik der Followills bisher nicht mochte, dann wird man sie auch jetzt nicht mögen. Hassen muss man sie allerdings nicht. Obwohl es mit Sicherheit viele gibt, die sie scheiße finden. Aber um es mit John Travolta zu beenden: Be cool.

Highlights: „The End“, „Brithday“, „Beach Side“

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