Kritik: Indians – Somewhere Else

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Hinter dem Namen Indians steckt eigentlich nur eine Person: Søren Løkke Juul aus Kopenhagen. Seine Band schickte er letzten Winter in den Ruhestand, um sich selbst der kreativen Herausforderung einer Solokarriere zu stellen. Ab dem Zeitpunkt dieser Entscheidung entwickelten sich die Dinge für den frischgebackenen Solokünstler recht schnell: die erste Soloshow spielte er im Februar, die erste selbstveröffentlichte Single erschien ein paar Monate später. Kurz darauf unterschrieb er einen weltweiten Plattenvertrag mit dem renommierten Label 4AD und tourte im Sommer durch Europa und Nordamerika.

Das Debütalbum entstand in der in der ländlichen Umgebung Kopenhagens. Dabei dürfte die skandinavische Landschaft ihren ganz eigenen Einfluß auf die Musik Juuls gehabt haben. Allein die beiden eröffnenden Songs des Debüts gehören mit zu den schönsten Songs des noch sehr jungen Jahres. Aber auch die anderen acht Stücke entfalten einen sanften Zauber, hervorgerufen durch den leicht entrückten Gesang in Kombination mit der spärlichen, aber effektiven Instrumentierung. Mich erinnert „Somewhere Else“ ein wenig an das fantastische „Holidy“ von Port St. Willow aus dem letzten Jahr. Beiden Alben ist die langsame Offenbarung gemeinsam. Es braucht schon ein paar Anläufe, um die wahre Schönheit dieser selbstbewußten Kompositionen zu erfassen. Ich hoffe inständig, das diese tolle kleine Platte nicht im Veröffentlichungssturm des Jahresanfangs untergeht. Denn das wäre unverdient sehr schade.

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