Kritik: Fink – Hard Believer

Auf seinem sechsten Studioalbum „Hard Believer“ besinnt sich Finian Paul Greenall aka Fink ein wenig mehr auf den Blues und fährt elektronische Spielereien und Beats auf das Nötigste herunter. Man merkt dadurch umso mehr, was für ein großartiger Songwriter in ihm steckt. Der sehr entspannt klingende Titelsong eröffnet das Album und legt das Fundament für die kommenden Stücke.

Viele Lieder erscheinen im ersten Moment ein wenig beliebig, machen bei mehrmaligem Hören aber süchtig. Einfache Motive werden immer wiederholt und aufeinander geschichtet, wie elektronische Musik, die auf der Gitarre gespielt wird. Mit diesen hypnotischen, fast schon stoischen Momenten zieht Greenall den Hörer in seinen Bann und seine emotionale Welt.

Es gibt im Laufe des Albums Variationen, etwa wenn der Dub in „White Flag“ einsetzt oder wenn „Shakespeare“ in shoegazige Gefilde vordringt, aber im Großen und Ganzen durchströmt diese Platte ein melancholischer Grundton, von der sich nur wenige Momente lösen können. Aber es wird niemals zu dunkel, denn es fällt immer ein schwacher Lichtstrahl durch den Spalt in der Tür, die ein wenig offensteht.

Die Songs auf „Hard Believer“ entfalten sich langsam, aber stetig. Mit jedem Durchgang wird es schwerer, dieses Album nicht bis zum Einschlafen durchlaufen zu lassen. Eine ziemlich beeindruckende Platte, die immer am Abgrund wandelt und deren Stärke in ihrer Fragilität liegt.

7/10


Kommentare

Eine Antwort zu „Kritik: Fink – Hard Believer“

  1. Avatar von Thomas

    Danke für dieses Album-Tip. Ich habe es bestimmt schon 20-30mal gehört, und es begeistert mich immer wieder neu. Das ist eines der Alben, bei denen man sich wünscht, es würde nie aufhören und man jetzt schon traurig ist, wenn man vielleicht irgendwann nicht mehr so oft reinhören wird.