Kritik: Brokof & Twin Shadow

Brokof – „Softly, Softly, Catchee Monkey“
15. Oktober 2010, Goldrausch Records
6/10

Der Albumtitel mutet seltsam an, heißt aber übersetzt einfach soviel wie „Gut Ding will Weile haben“. Hinter Brokof verstecken sich Fabian Leistner, Arne Berger, Rocco Weise und Christian Kohler aus Berlin. Ihr Indiepop mit Folkeinschlag weiß auf Anhieb zu gefallen. Eine Platte, die man gerne abends zum guten Glas Rotwein im Hintergrund laufen lässt. Für andere Situationen aber eher ungeeignet, denn dafür sind die Songs mitunter zu zaghaft. Hier gibt es keine Arschtritte, und es tun sich keine seelischen Abgründe auf. Erst fast am Ende wird ein wenig die Gitarrenkeule ausgepackt, aber das wirkt etwas deplatziert und kommt zu spät. Dennoch: gutes Album.

3 Anspieltipps: „Until The End“, „Devils And Sharks“, „Run Run Run“

//////////

Twin Shadow – „Forget“
12. November 2010, 4ad/Beggars Group
7/10

Do-It-Yourself-ein-Mann-Orchester aus Brooklyn. George Lewis Jr. hat viel Musik aus den Achtzigern konsumiert, packt David Bowie, Joy Division und auch The Smiths in den Mixer und rührt seine ganz eigene Mischung an. Dunkler Schlafzimmerpop, kühl, verhallt, mitunter verdammt großartig. Irgendwo zwischen Hurts und The XX verortet, wenn er mir diese Referenzpunkt verzeiht. In der Mitte des Albums verzettelt sich Lewis allerdings etwas im eigenen Sound und vergisst den Song, zum Ende kriegt er dann aber die Kurve. Durchwachsen mit eindeutigen Ausreißern nach oben, allen voran „Slow“, mein momentaner Herbstsong.

3 Anspieltipps: „Slow“, „Tyrant Destroyed“, „Castles In The Snow“

Kommentare

Eine Antwort zu „Kritik: Brokof & Twin Shadow“

  1. Avatar von Just Me

    RT @nicorola: Kritik: Brokof & Twin Shadow http://bit.ly/cdJEyN