Düstere und schwermütige Songs, packende Refrains und offensichtliche Vorbilder. Tolles Debütalbum aus Dänemark.
Nur knapp 13.000 Einwohner hat das am Nordufer des Limfjordes gelegene dänische Städtchen Thisted. Es ist die Heimat fünf junger Musiker, die unter dem Namen Artificial Brothers bereits im Jahr 2011 ihr Debütalbum veröffentlichten, welches erst jetzt den Weg in unsere Gefilde findet. Und der September bietet mit dem Herbstanfang auch den perfekten Zeitpunkt für den Release dieses hörenswerten Albums. Melancholie wird hier groß geschrieben. Klare Vorbilder sind dabei Interpol, welche die Blaupause für viele Songs der Dänen liefern. Mal hört man die Vorbilder sehr stark heraus („Spiders“, „Children“), mal schafft es die Band, auf dem dunklen Grundgerüst packende Eigenständigkeit zu entwickeln. Schwermütige Indiesongs mit einer glaubhaften Dringlichkeit vorgetragen. Im stampfenden, sich windenden und immer weiter steigernden „Parades‘ End“ findet die Platte ihren einnehmenden Höhepunkt.
Auf ihrem Debütalbum bieten die Dänen (noch) keine Hohe Küche, sondern deftige, aber extrem gut schmeckende Hausmannskost. Wenn sie sich beim nächsten Album noch ein wenig mehr von ihren Vorbildern emanzipieren, werden sie richtig gut. Da bin ich mir absolut sicher. Beide Daumen hoch!
„Make Our Hearts Sway“ erscheint am 21. September 2012
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4 Antworten zu „Kritik: Artificial Brothers – Make Our Hearts Sway“