Karen O und Danger Mouse gemeinsam in einem Studio? Das hätte schiefgehen können. Schließlich hat die Frontfrau der Yeah Yeah Yeahs einen unverwechselbaren Gesangsstil erschaffen, der nun auf den einzigartigen Retro-Sound von Danger Mouse trifft.
Aber statt lautem Kontrast höre ich hier wohliges Einvernehmen. Geschmeidige Basslines, sanfte Grooves und entspannte Akkorde treffen auf eine gereifte Sängerin, die sich zurücknimmt, ohne ihren eigenen Stil aufzugeben.
Das Album wird von den beiden Space-Sinfonien Lux Prima und Nox Lumina eingerahmt. Zwei ausschweifende und aufeinander Bezug nehmen Kompositionen die mich ehrfurchtsvoll aber auch ein wenig irritiert zurücklassen.
Dazwischen gibt es tolle Sounds, eine Menge Soul und vielschichtige Entspannung. Ich brauchte allerdings eine gewisse Zeit, um mich auf dieses Erlebnis einzulassen, denn gerade zu Beginn macht sich das Fehlen einiger Knaller-Refrains bemerkbar.
Hier und da klingt es fast so, als wären die durchaus vorhandenen Refrains nachträglich als Pflichtübung hinzugefügt worden. So richtig packend sind sie aber oft nicht. Vielleicht wollten sich die beiden Ausnahmekünstler ursprünglich lieber im erschaffenen Sound verlieren, bevor sie ein nagendes Pflichtgefühl packte.
Mir passiert es in jedem Fall immer wieder, das ich mit meinen Gedanken abdrifte und in Tagträume eintauche. Das ist wundervoll, aber ich hätte mir ein paar markante Stellen gewünscht, die sich so richtig festsetzen.
Die Knaller-Single Woman bildet dabei die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Oder so.
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