Jamie T – Trick (Review)

Jamie T zeigt sich auf seinem vierten Album inspiriert und kompromisslos. Und äußerst unterhaltsam.


Trotz anfänglicher Skepsis war ich von Carry On The Grudge, dem letzten Album von Jamie T, einigermaßen angetan.  Ich mochte den neuen, poppigen Ansatz sehr gerne. Ich hätte mir zwar ein paar subversive Elemente und ein wenig mehr Dreck und Rotz gewünscht, aber die hatte es auf den ersten beiden Platten ja zur Genüge gegeben.

Und so erwartete ich in gewisser Weise eine Fortführung dieses Ansatzes. Aber ich täuschte mich. Denn die erste Singleauskopplung Tinfoil Boy ist wohl der härteste Song, den Jamie T jemals geschrieben hat. Einflüsse von Rage Against The Machine inklusive.

Druck und Dringlichkeit statt Dreck und Rotz

Das ist zwar nicht unbedingt der Dreck und Rotz, den ich mir gewünscht hatte, aber mit Druck und Dringlichkeit kann ich ebenfalls sehr gut leben. Schon der zweite Song Drone Strike legt zwingend nach und gibt uns den rappenden Jamie T.

Der Rest der Platte präsentiert sich als Sammelsurium von Einflüssen und Reminiszenzen an alte und neue Helden. Ich höre The Clash (Tescoland), The Ramones (Robin Hood), Nirvana (Self Esteem) oder auch die Arctic Monkeys (Joan Of Arc) heraus. Diese Einflüsse werden aber durch den Songwriter Jamie T gefiltert und mit einer eigenen Note versehen.

Textlich dreht sich bei Treays um die moderne Gesellschaft, um schwierige zwischenmenschliche Beziehungen, um die sterbende Clubkultur oder einfach um die Vergänglichkeit des Seins.

Trotz aller Nachdenklichkeit und Kritik ist diese Platte aber vor allem eins: Höchst unterhaltsam.


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