James Blake – The Colour In Anything (Review)

Im Jahr 2010 veröffentlichte James Blake ein paar EPs, auf welchen er EDM mit Dubstep, R’n’B und Soul kombinierte. Rasch wurde ihm ein Label verpasst: Post Dubstep. Er machte sich mit seinem einzigartigen Talent, seinen Herzschmerz durch die Tasten seines Pianos zu kanalisieren, schnell einen Namen.

Auf seinem dritten Album The Colour in Anything sind die Dubstep Elemente nahezu komplett verschwunden, und der britische Songwriter durchleidet in 76 Minuten gemeinsam mit dem geneigten Zuhörer seinen pastelligen Gemütszustand.

Die spärlichen Beats pulsieren, das Klavier leidet mit dem Sänger. Und dazwischen immer wieder viel Raum zwischen den Noten. Rick Rubin, diese Produzenten-Ikone, verdichtete den Sound, mit dem James Blake auf dem letzten Album so erfolgreich war.

Einige der Songs rauben mir schlicht den Atem, da sie den James Blake-Sound bis zur Perfektion destillieren. Das Duett mit Justin Vernon (Bon Iver), I Need A Forest Fire, ist so ein Beispiel. Der grummelnde Bass, der sanfte Beat, das Vocal-Sample, der Gesang. Perfektion.

Aber auch Timeless, Love Me In Whatever Way oder Radio Silence sind fantastische Songs, die genau das bieten, was ich mir von einer Platte von James Blake erhofft hatte.

Leider ist The Colour In Anything einfach zu lang. Einige Stücke werden ohne Grund gedehnt, ein paar Songs hätten auch als B-Seiten gut funktioniert.

So gehen die wirklichen Perlen im fließenden Strom des ewig Gleichen einfach unter und nach einer halben Stunde stellt sich eine Gleichgültigkeit ein, die dieser Ausnahmekünstler einfach nicht verdient hat. Schade.


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