Auf die New Yorker Band The Pains Of Being Pure At Heart bin ich im Zuge meiner Suche nach MP3s für meine MIxahulababy-Reihe gestoßen. „Everything With You“ packte mich sofort. Ein einfacher aber effektiver Indiesong, der sich sofort im Ohr festsetzt. Kurz darauf erfuhr ich, das das dazugehörige Debüt der Band Ende Februar in Deutschland erscheint. Zu meinem Glück bekommt man es aber bereits seit längerer Zeit als Download bei eMusic. Das Album hat mich schließlich soweit überzeugt, das ich dieser Band einfach ein paar Fragen stellen musste. Ein paar E-Mails und einen nette Kontakt später durfte ich dann ein paar Fragen an Kip, den Gitarristen und Sänger der Band stellen.
nicorola: Hallo. Danke, das du dir die Zeit nimmst, mir einige Fragen zu beantworten. Kannst du dich bitte kurz vorstellen?
Kip: Ich bin Kip, und ich spiele Gitarre und singe bei The Pains of Being Pure at Heart.
nicorola: Zuallererst: woher kommt euer Bandname?
Kip: Den haben wir von einer Kindergeschichte, die ein Freund von mir geschrieben hat.
nicorola: Ich habe gelesen, das ihr die Band 2007 gegründet habt, um auf einer Geburtstagsparty auftreten zu können. Ich kenne die Geschichte nicht sehr genau, was passierte damals?
Kip: Wir waren alle schon miteinander befreundet und wir wollten eine Riesenparty für unsere Freundin Peggy schmeißen. Wir organisierten Auftritte von Bands, die wir lieben (The Manhattan Love Suicides, Titus Andronicus). Wir dachten, wenn wir ein paar Songs schreiben, dann könnten wir auch auf der Party auftreten. Im Endeffekt spielten wir 5 Songs bestehend aus 4 Akkorden in 10 Minuten, und es hat unglaublichen Spaß gemacht. Und so blieben wir dabei.
nicorola: Wenn ich mir eure Platte anhöre, dann fallen mir sofort die unheimlich eingängigen Melodien hinter all dem verzerrtem Krach auf. Wie schreibt ihr eure Songs? Was inspiriert euch?
Kip: Wir schreiben über unser Leben. Dinge, die wir erleben oder Gefühle die wir in unserer Teenager-Zeit hatten. Wir wollen gerne die Band sein, die wir mit 17 geliebt hätten.
nicorola: Gibt es irgendeinen Aspekt beim Musikmachen, der euch abschreckt oder langweilt? Wie schwierig ist es, ambitioniert und trotzdem mit reinem Herzen bei der Sache zu sein?
Kip: Es ist sehr wichtig, natürlich zu sein, du selbst zu bleiben. Wir sind sehr offen und ehrlich, und solange wir mit uns selbst im Reinen sind, ist alles ok.
nicorola: Euer Album ist Anfang Februar erschienen, aber ihr habt bereits vorher ein paar der Songs auf euer Webseite kostenlos angeboten. Denkt ihr, das ihr euren Bekanntheitsgrat steigern könnt, wenn ihr Musik umsonst verfügbar macht?
Kip: Wir möchten, das möglichst viele Menschen unsere Musik hören können, auch wenn sie sie nicht kaufen. Es geht darum, Sachen miteinander zu teilen und die Leute ihre Entscheidungen treffen zu lassen. Wir sind alle große Musikfans, und wir schätzen es definitiv sehr, wenn andere Musiker ihre Songs zum Download anbieten.
nicorola: Was denkt ihr als Musiker eigentlich über die aktuelle Lage der Musikindustrie? Bietet das Internet mehr Möglichkeiten für Newcomer wie euch?
Kip: Das Internet ist extrem nett zu uns, denn es erlaubt Fans aus aller Welt uns zu finden, obwohl wir bisher nicht die Chance hatten, in ihrer Nähe aufzutreten. Wir freuen uns darauf, bald in Europa zu touren, aber allein der Umstand, das du von uns gehört hast, hat eine Menge mit Technik und ihren Möglichkeiten zu tun. Sie erlaubt Menschen aus aller Welt, unsere Musik zu hören. Wir denken, das ist wundervoll und großartig.
nicorola: Im Februar und März seit ihr in den USA unterwegs. Gibt es die Chance, euch einmal in Deutschland zu sehen?
Kip: JA! Wir arbeiten noch an den Details, wann und wo und so….aber wir geben Bescheid.
nicorola: Wart ihr eigentlich schon einmal in Deutschland? Wenn nicht: was habt ihr übers Touren in Deutschland gehört?
Kip: Wir haben noch nie bei euch gespielt, aber eine Menge Leute von überall her behaupten, das Auftritte in eurem Land die absolut besten seien – die Bands werden dort besser behandelt als irgendwo sonst. Wir freuen uns defintiv darauf, in Deutschland zu spielen.
nicorola: Was war der ungewöhnlichste Ort, an dem ihr jemals aufgetreten seit?
Kip: Wir sind einmal im „The Hate Shack“ aufgetreten, dem Übingsraum von Titus Andronicus bzw. der Pool-Schuppen der Mutter von deren Bassisten. Das war absolut großartig und hat eine Menge Spaß gemacht. Da passten ungefähr 20 Leute rein, aber ungefähr doppelt so viele wollten mitjammen, und alle haben getanzt und es war einfach absolut durchgeknallt.
nicorola: Bitte nenn‘ mir eine Band, die du liebst und von der du denkst, das mehr Leute sie hören sollten.
Kip: Girls (www.myspace.com/girlssanfran)
nicorola: Ich denke, 2008 war ein sehr erfolgreiches Jahr für euch. Wie werdet ihr euch daran erinnern? Was sind eure Pläne für 2009?
Kip: 2008 war wundervoll, aber um ehrlich zu sein ist 2009 viel aufregender. Ich denke unser Higlight im letzten Jahr war unser Besuch in England und Schweden. Unterwegs zu sein ist immer lustig, und dazu ein paar coole Shows zu spielen macht es sogar noch besser. Ich denke 2009 wird noch spaßiger und wird uns eine Menge Auftritte verschaffen, auch in Deutschland. Wie gesagt: Wir freuen uns defintiv darauf, in Deutschland zu spielen.
nicorola: Möchtest du meinen Lesern noch etwas sagen?
Kip: Vielen lieben Dank!
nicorola: Vielen Dank für das Interview!
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Kommentare
Eine Antwort zu „Interview: The Pains of Being Pure at Heart“
Ein wirklich interessantes Interview Nico! Hast tolle Antworten „provoziert“, gerade die zum Internet ist sehr aufschlussreich!