Interview: Sambassadeur

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Sambassadeur kommen aus Göteborg in Schweden und machen seit 2003 zusammen Musik. Im Februar nächsten Jahres erscheint ihr drittes Studioalbum, welches mittlerweile den Titel „European“ trägt. Vor wenigen Tagen veröffentlichte ihr Label Labrador die Single und verschenkte diese begleitend als MP3. Ich stellte Joachim, dem Gitarristen und Sänger der Band ein paar Fragen zum neuen Album.

nicorola: Hallo! Danke das ihr euch die Zeit nehmt, mir einige Fragen zu beantworten! Könnt ihr euch bitte kurz vorstellen?
Joachim: Hallo! Wir sind eine handvoll Leute die zusammen Musik machen und Spaß haben. Das hat uns weitergebracht als wir jemals dachten. Unsere Musik ist geradeaus und direkt. Musik für die Hörer, die auf feine Nuancen innerhalb der Songs stehen und die Dringlichkeit, neue Songs zu schreiben, verstehen können.

nicorola: Ihr habt gerade die Aufnahmen zu eurem neuen Album abgeschlossen, welches im Februar erscheint. Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
Joachim: Das härteste Album bisher. Wir müssen uns alle weit von diesem Album entfernen, bevor wir unsere Gefühle einschätzen können.

nicorola: Was sind eurer Meinung nach die Hauptunterschiede zum Vorgänger „Migration“?
Joachim: Im Allgemeinen ein wenig bessere Songs und ein größerer, fetterer Sound.

nicorola: Wie lange habt ihr an der Platte gearbeitet? Wo und mit wem habt ihr produziert?
Joachim: Wir haben mit den neuen Songs kurz nach der Veröffentlichung von „Migration“ im Frühjahr 2008 angefangen. Im Juni haben wir dann mit den Aufnahmen in den Kungsten Studios unter der Leitung von Mattias Glavå begonnen. Dieses Mal konnten wir uns Session-Musiker leisten, also buchten wir Streichquartette, 3 Schlagzeuger, Pianos, Klarinetten und Saxofone. Zusammengenommen arbeiteten 18 Musiker an „European“.

nicorola: Ihr seid bei Labrador unter Vertrag, so wie es aussieht dem momentan besten schwedischen Label. Bedeutet euch das etwas?
Joachim: Wir haben eine gute Beziehung zu Labrador und es bedeutet uns alles, frei zu sein und die Musik machen zu können, die wir machen wollen. Wenn Labrador uns diese Freiheit nicht gegeben hätte, wären wir nicht geblieben.

nicorola: Euer Label bietet die erste Single „Days“ aus dem kommenden Album zum kostenlosen Download an. Denkst du, diese Aktion kann eurern Bekanntheitsgrad steigern?
Joachim: Nun, so denken wir eigentlich nicht, da die Leute heutzutage eh keine Platten mehr kaufen, oder? Ich weiß nicht, ob uns so etwas bekannter macht, aber es wäre zu hoffen, da wir eh nie reich werden.

nicorola: Wie ist die Athmosphäre in der Band, kurz nach Fertigstellung des Albums mit den neuen Songs auf die Bühnen dieser Welt zu gehen?
Joachim: Wir sind sehr erleichtert, und wie ich bereits sagte, war dieses Album das bisher schwerste. Es gab Momente, wo wir ernsthaft darüber nachdachten, das Alles hinzuschmeißen. Wenn wir es uns jetzt anhören, dann sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis und davon überzeugt, das sich einige der besten Songs unserer Karriere auf „European“ befinden. Zum ersten Mal seit unseren Anfängen kann ich sagen, das wir uns darauf freuen, mit unseren neuen Songs auf die Bühne zu gehen. Wenn du dir „European“ das erste Mal anhörst, dann wirst du merken, das es sich sehr stark auf Streicherarrangements stützt. Deswegen werden wir mit einem Streichquartett und einem Pianisten auf Tour gehen.

nicorola: Kriegt ihr während eurer Auftritte mit, ob das Publikum eure neuen Songs mag?
Joachim: Das ist unmöglich zu sagen, aber wir hoffen natürlich das Beste. Wir sind immer noch überrascht, das es da draussen tatsächlich Leute gibt, die unsere Musik hören.

nicorola: An welchen Auftritt denkt ihr besonders gerne zurück? Sehen wir euch irgendwann in Deutschland?
Joachim: Es ist schwer, nur einen Auftritt zu nennen. Wir waren letztes Jahr eine Woche in Spanien unterwegs, das war fantastisch. Das war wie eine Ferienreise, voller unglaublicher Dekadenz. Wir waren bereits zweimal in Deutschland, und wir hoffen, Im März oder April wieder bei euch vorbei zu schauen.

nicorola: Die Band Asobi Seksu aus New York macht gerade mit einer Spendenaktion auf sich aufmerksam. Um sich die Tour im Vorprogramm der White Lies in Großbritannien leisten zu können, sammeln sie $7,500. Kennt ihr so ein Szenario? Finanzieller Verlust auf Tour? Würdet ihr eure Fans um Spenden bitten?
Joachim: Nein, wir würden nicht einmal daran denken. Das klingt nach einer ziemlich bescheuerten Idee. Wir sehen das Touren eher als Chance, auf eine große Reise zu gehen. Heutzutage haben wir allerdings Probleme, länger unterwegs zu sein, da wir alle noch andere Jobs haben. Aber wir sind alle sehr aufgeregt, denn wir haben uns entschlossen, nächstes Frühjahr eine Tour durch Deutschland, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Portugal zu machen.

nicorola: Für Leute, die noch nie etwas von Euch gehört haben: drei Gründe, warum sie das sollten?
Joachim: Großartige Songs, wundervolle Streicherarrangements und unglaubliche Melodien.

nicorola: Gibt es eine Sache, die euch in den letzten 6 Monaten in eurer Freizeit beschäftigt hat?
Joachim: Das ist eine gute Frage. Ich denke der Aufnahmeprozess hat eine Menge Zeit verschlungen, und es ist erstaunlich, wie es dich dazu bringt, über dich als Person nachzudenken und deine Reaktionen auf bestimmte Situationen zu reflektieren. Das Anstregendste war die Tatsache, das wir uns mit so vielen Leuten außerhalb der Band arrangieren mussten. Diese Leute denken oft, sie wissen, was das Beste ist. Sie können schon ein wenig arrogant sein. Es gab eine Menge Kämpfe während der Aufnahmen, aber meistens zwischen Leuten außerhalb der Band. Aber offensichtlich dachten wir, das es das wert ist. Die Platte ist fertig und wir sind immer noch einen Band. Vielleicht ist das damit gemeint: „Was dich nicht umbringt, macht dich hart.“

nicorola: Ich möchte euch bitten, uns ein imaginäres Mixtape mit fünf Song und einem Titel eurer Wahl zu erstellen.
Joachim: Titel:
Sambassadeur 2009
Tracklist:
1. George Harrisson – „Awaiting on you all“
2. Beach Boys – „Tears in the morning“
3. Tobin Sprout – „Small parade“
4. Byrds – „Turn Turn Turn“
5. Judee Sill – „The Kiss“

nicorola: Möchtet ihr meinen Lesern noch etwas sagen?
Joachim: Danke für eure Zeit. Wir sehen uns im Frühjahr!

nicorola: Danke für das Interview.

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MP3s:
Sambassadeur – „Days“
Sambassadeur – „Final Say“

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Labrador (Label)


Kommentare

2 Antworten zu „Interview: Sambassadeur“

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