Interview: Flashguns

Aus einer katholischen Jungenschule kommen die Flashguns direkt ins Rampenlicht der Indiewelt gestoplert. Das junge Berliner Label Humming Records präsentiert uns mit dem Trio eine frische Band, die gerade ihre EP „Matching Hearts, Similar Parts“ in Deutschland veröffentlicht hat. Das Debütalbum ist auch bereits im Kasten und dürfte diesen Sommer für einige Furore sorgen. Alles Hype, denkt ihr? Nun, das könnte sein, aber ich denke, hinter den hingeschluderten Riffs und den mitreißenden Melodien steckt ein wenig mehr.

Mit wem genau ich dieses Interview führen durfte, weiß ich leider nicht, aber ich tippe mal auf Sam Johnston.

nicorola: Hallo! Danke, das du dir die Zeit nimmst, mir einige Fragen zu beantworten. Kannst du euch bitte kurz vorstellen?

Flashguns: Wir sind die Flashguns aus London.

nicorola: Für alle diejenigen, die noch nie von euch gehört haben: bitte ein kurzer Überblick.

Flashguns: Wir sind eine Garage-Rock-Band. Wir sind zu dritt und spielen seit zweieinhalb Jahren zusammen.

nicorola: Wie seid ihr als Band zusammengekommen?

Flashguns: Es fing alles damit an, das Giles und Sam in der Schule zusammen Musik machten. Irgendwann stellten wir fest, das Olly ein wenig Bass spielen konnte, also haben wir ihn rekrutiert und ein paar Songs ins Internet geladen, die ein paar Leuten scheinbar gefielen. Aus welchen Gründen auch immer.

nicorola: Ihr habt für eure Single „Locarno“ mit dem ziemlich bekannten Produzenten Stephen Street (Blur, The Smiths) gearbeitet. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

Flashguns: Sein Sohn hat uns ihm vorgestellt, und er mochte unsere Sachen, also holte er uns in sein Studio und produzierte den Song für fast umsonst. Absolut komisch war für uns die Tatsache, das U2 ihr Album eine Tür weiter aufnahmen!

nicorola: Habt ihr etwas von ihm gelernt?

Flashguns: Nicht alllzu viel, er hat ein paar interessante Techniken und es war definitiv eine Erfahrung, aber ich würde nicht sagen, das ich jetzt irgendwas Spezielles gelernt habe.

nicorola: Eure EP habt ihr dann mit Luke Smith aufgenommen, einem weiteren großen Namen. Hat er eigene Ideen eingebracht?

Flashguns: Definitiv. Wir haben gerade auch unser Album mit ihm zusammen fertiggestellt. Luke ist ein Produzent, den man in Zukunft auf dem Schirm haben sollte. Er mag es, die Musik live aufzunehmen, sich auf die Energie zu konzentrieren, die wir beim Spielen freisetzen. Die genaue Ausrichtung der Mikrofone ist ihm eher nicht so wichtig. Ich denke, er passt zu uns.

nicorola: Du sagtest gerade, das euer Debüt-Album fertig ist. Seit ihr mit dem Ergebnis zufrieden?

Flashguns: Ja, es klingt großartig, genau so, wie wir es uns vorgestellt haben. Einige der Songs klingen auf dem Album ganz anders, als wir sie am Anfang gespielt haben. Dahinter steckt eine sehr gute Entwicklung. Ich bin sehr aufgeregt und freue mich, wenn die Leute die Songs zum ersten Mal hören können.

nicorola: Welche Songs der EP werden vertreten sein?

Flashguns: Nun, ein paar….die besten 🙂

nicorola: „Racing Race“ ist meiner Meinung nach nicht nur einer der besten Songs der EP, sondern mit seinen knapp sieben Minuten auch sehr lang. Wann habt ihr entschieden, das dreieinhalb Minuten nicht mehr reichen?

Flashguns: Als jeder andere Song auf der EP kurz genug war, um diesem genug Luft zu lassen. Luke verdient eine Menge Respekt für die Produktion dieses Songs.

nicorola: Wie wichtig ist es euch, sich auf die Einfachheit der Songs zu reduzieren, die Dinge, die ihr weglasst?

Wenn die Ideen durch den Raum fliegen, ist es sehr einfach, alle in einen Song zu stopfen.Flashguns: Das ist uns sehr wichtig. Definitiv einer der Punkte, die wir während der Aufnahmen zum Album lernen mussten. Wenn die Ideen durch den Raum fliegen, ist es sehr einfach, alle in einen Song zu stopfen. Aber die besten Songwriter wissen, was man behalten und was man in die Tonne schmeissen muss.

nicorola: Sam sagte vor geraumer Zeit, das er genug Material für weitere drei Alben im Kopf habe. Wieviele Songs sind auf eurem Debüt gelandet und wie geht es weiter?

Flashguns: Wir denken, wir packen 11 oder 12 Songs auf das Debüt. Wir möchten es nicht übertreiben, aber andererseits möchten wir auch alles veröffentlichen, was wir produziert haben.

nicorola: Eure Single „Locarno“ ist frei erhältlich. Denkst du, es kann eure Popularität steigern, wenn ihr Songs für lau verteilt?

Flashguns: Absolut. Ganz besonders, wenn man sich in unserer Position befindet. Wir sind immer noch in der Anfangsphase und bilden unsere Fanbasis erst. Es ist sehr wichtig, gehört zu werden.

nicorola: Ihr seid bereits mit den White Lies, Jamie T, Bombay Bicycle Club und The Teenagers getourt. Wie hat das Publikum auf euch reagiert?

Flashguns: Yeah, das war eigentlich immer klasse, wir hatten niemals Probleme, die Leute aufzuheizen. Wir haben immer positives Feedback bekommen und viele wollten danach mehr über uns erfahren. An die Teenagers-Tour kann ich mich aber nicht erinnern….

nicorola: Der Moment auf der Bühne, der dir am meisten im Gedächtnis geblieben ist?

Flashguns: Als unser Bassist mit seinem Gesicht auf seinem Verstärker landetet. Grauenhaft.

nicorola: Kommt ihr in nächste Zeit nach Deutschland?

Flashguns: Yep, wir werden auf dem Phono Pop Festival und beim La Pampa spielen, hoffentlich noch ein paar mehr Termine. Wir sind auf jedenfall sehr aufgeregt.

nicorola: Welchen Song hättest du gerne geschrieben?

Flashguns: Hmmmmmmm……“Shook Ones Part II“ von Mobb Deep oder „Little Sister“ von Queens Of The Stone Age.

nicorola: Was sind deine Ziele in nächster Zeit, die Musik betreffend?

Flashguns: Soviel wie möglich touren, eine Chance zu ergattern, weltweit aufzutreten. Und die Möglichkeit bekommen, weitere fünf Alben aufzunehmen.

nicorola: Möchtest du meinen Lesern noch etwas sagen?

Flashguns: Kommt und seht uns live, wenn wir in der Nähe sind!

nicorola: Vielen Dank für das Interview!

//////////

Flashguns – „Locarno“

Homepage der Band
MySpace-Seite der Band

amazon „Matching Hearts, Similar Parts“ bei Amazon kaufen

Kommentare

2 Antworten zu „Interview: Flashguns“

  1. Avatar von Marty Mc Fly

    ich dachte eigentlich erst, die Bandbesetzung hat sich mal geändert. Anscheinend falsch.