Interpol – „Our Love To Admire“

06. Juli 2007
Capitol (EMI)

interpolIch habe mich wahnsinnig auf „Our Love To Admire“ gefreut, habe dem Erscheinen nahezu entgegengefiebert. Der Nachfoler zum grandiosen „Antics“ sollte mich ähnlich mitreißen und um den kleinen Finger wickeln. Hatte ich zumindest gehofft. Nach den ersten Durchläufen wird aber Folgendes klar: ein zweites Meisterwerk ist Interpol leider nicht geglückt. War ich vor dieser Gewissheit noch gespannt darauf, wohin die Reise mit den New Yorkern gehen würde, so bin ich nun relativ ernüchtert. Man bewegt sich in den Grenzen, die man sich im Songwriting auf dem Vorgänger selbst gesetzt hat. Und manchmal schaffen sie innerhalb dieser Grenzen schlicht Großartiges, wie im Opener „Pioneers To The Fall“, manchmal allerdings auch recht langweiliges wie z.B. in „All Fired Up“. Zumindest haben sie mit der Single „Heinrich Maneuver“ und dem nahzu beschwingten „No I in Threesome“ zwei ordentliche Tanzflur-Füller am Start.

Hier soll kein falscher Eindruck entstehen. „Our Love To Admire“ ist ein gutes Album geworden. Paul Banks Stimme ist präsent wie eh und je, verleiht den Songs einen unverwechselbaren, melancholischen Charakter, der perfekt zum derzeitigen Wetter passt. Die Produktion ist mehr als gelungen (Rich Costey von Muse) und der Sound von diversen Keyboardeinlagen positiv bereichert.

Ich bin gespannt, wie sich „Our Lve To Admire“ entwickeln wird. Ob und wie es sich in die Gehörgänge schleicht und sich dort festsetzen kann. Welchen Stellenwert es im Laufe der Zeit neben seinen beiden Vorgängern einehmen wird.

Wertung: 7 von 10


Kommentare

2 Antworten zu „Interpol – „Our Love To Admire““

  1. Mein erster Höreindruck vom neuen Interpol-Album war genauso: Irgendwie war ich leicht enttäuscht, da hätte mehr kommen müssen. Aber so ging es mir auch beim letzten Album von Bloc Party. Inzwischen zähle ich das aber zu einem der besten Alben von 2007. Vielleicht entwicjelt sich das Interpol-Album noch genauso.
    Ansonsten bleibt mir immer noch das Album von den Editors. Die ewigen „Zweiten“ (auch schon als „Kopie von der Kopie“ bezeichnet) haben möglicherweise dieses Jahr vielleicht das bessere Interpol-Album vorgelegt.

  2. Avatar von Southside Eddie
    Southside Eddie

    Da möchte ich doch mal gegenhalten. Habe mir das Album am Erscheinungstag geholt und bin kein bißchen enttäuscht.
    Nachdem ich es jetzt schon mindestens 5 mal gehört habe sind meine Favoriten „Pioneer To The Falls“ und „Pace Is The Trick“. Auch die Texte finde ich soweit ich sie bis jetzt verstanden habe wieder herrlich schräg. 3 Alben in der Güte nacheinander, daß haben in letzter Zeit nicht viele Bands geschafft. Meine Wertung nach Deinem Schema von mir also ganz klar 10 von 10, auch wenn ich das Booklet extrem kitschig und überflüssig finde. Hat ja aber mit der Musik von Interpol nichts zu tun, sondern war wohl eher der Versuch des Majorlabels ein „Hochglanzprodukt“ fürs Mainstream CD-Regal zu schaffen. Doch genau damit sind die 4 New Yorker (bis jetzt) nicht kompatibel.