Dieses Interview von Matthias Spielkamp mit dem Urheberrechtler Martin Kretschmer ist zwar schon ein paar Tage älter, aber trotzdem unbedingt lesenswert.
Wir haben in einem Kurzgutachten, unterschrieben von 50 führenden europäischen Wissenschaftlern, dargelegt, dass die Top 10 Prozent der Musiker etwa 80 Prozent der Gesamteinnahmen erzielen. Ein typischer Musiker verdient weniger als 250 Euro im Jahr aus seinen Verwertungsrechten.
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Das bedeutet, derselbe Topf an Geld wird an mehr Berechtigte länger verteilt. Die Musiker haben nur die Illusion, sie würden mehr bekommen. Wer hat mit 70 Jahren, wenn die Schutzfirst eines 20-jährigen Musikers abläuft, noch eine Lebenserwartung von 45 Jahren? Das heißt aber auch, dass die nächste Generation, also auch die, die jetzt schon arbeiten, weniger bekommt, weil der Topf nicht größer wird. Die aufführenden Künstler haben überhaupt nichts davon; es würden wieder nur diejenigen profitieren, die jetzt schon Rechte haben: Hochverdiener und deren Erben. Auf Kosten der Jungen, was wieder gegen das Innovationsprinzip verstößt. Da ist etwas grundfaul.
immateriblog.de – „Da ist etwas grundfaul“ – Interview mit Martin Kretschmer
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