1995 war ich zum ersten Mal dabei. Leider mit einer Reisetasche auf dem Rücken, da ich abends in den Zug gestiegen bin und am Bahnhof Zoologischer Garten keine Schließfächer mehr frei waren. Das störte mich aber nicht. Die Parade war damals noch politische Demonstration und fand zum letzten Mal am Ku’damm statt. Und als Landei war ich entsprechend beeindruckt und auch begeistert.
In den Folgejahren zog die Parade in den Tiergarten und wurde immer größer und größer und erreichte 1999 ihren Höhepunkt. Eigentlich hatte ich bei den Paraden immer eine Menge Spaß. Ok, bis auf 1997, da lag ich mit einem lädierten Knie im Bett. Aber die anderen Male bedeuteten eine Menge Bier und auch eine Menge Spaß. Aber irgendwann im neuen Jahrtausend kippte bei mir das Interesse in Richtung CSD und dann zum Karneval der Kulturen. Elektronische Musik und vor allem Techno entzogen sich meinem Interesse. Und entsprechend hatte ich dann auch keinen Bock mehr auf die Parade.
Zu viele Menschen, zu heiß, zu uninteressante Musik. Und was noch viel schlimmer war: die Begeisterung auf den Wagen kam mir immer gespielter vor. Das sah mir irgendwann zu sehr nach Promotionarbeit aus. Gelangweilte, gespielte gute Laune. Und dann war ich froh, das die Loveparade nicht mehr statt fand. Denn es gibt wirklich schönere Feste und Umzüge in Berlin.
Und 2006? Es gibt wieder eine Loveparade. An diesem Wochenende, am 15. Juli. Unter dem Motto „United States Of Love“. Die Finanzierung steht, die Politik erlaubt und die Hymne ist fertig komponiert. Sollte die Parade allerdings genauso gelangweilt runtergespult werden wie die Hymnen-Auftragsarbeit von Westbam, dann wird es 2007 wohl keine Neuauflage geben. Wie auch immer, ich werde auch dieses Jahr nicht dabei sein.
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Kommentare
Eine Antwort zu „Ich und die Loveparade.“
ich stimme dir mit jeder Silbe zu!