Holy Esque – Submission EP (Review)

Vor drei Jahren entdeckte ich die Band Holy Esque aus Glasgow und war sofort fasziniert von ihrer Musik. Vor allem vom Gesangsstil ihres Sängers Pat Hynes, eine Mischung aus Ellery Roberts von Wu Lyf, Adam Stephens von Two Gallants und einem irritierenden Vibrato.

Der Frontmann sagt zu seiner Art zu singen: Ich habe ehrlich gesagt gar nicht gemerkt, das es sich um einen besonderen „Stil“ handelt, bis wir Holy Esque gründeten. Ich hatte immer einen negativen Eindruck von meinem Gesang; in meinem Kopf hörte es sich irgendwie falsch an. Das hat mich schon ziemlich fertig gemacht… Holy Esque haben in dieser Hinsicht ziemlich befreiend auf mich gewirkt. (Interview)

Dieser eigenwillige Gesangsstil wird getragen von einer im Post-Punk verwurzelten Instrumentierung. Leicht unterkühlte Gitarrenmelodien, gradlinige Rhythmusarbeit und ein treibender Bass bestimmen den Sound.  Holy Esque kreieren einen mitreißenden Mix, der sich in etwa aus dem rauen Sound von The Pains Of Being Pure At Heart, den verspielten Melodien von Bloc Party und dem Pathos der Editors zusammensetzt.

Um die Wartezeit auf das Debütalbum, welches noch in diesem Jahr erscheinen soll, zu verkürzen, veröffentlicht die Band diese vier Songs umfassende EP. „Submissons“ wurde in den angesehenen STC Studios in Kopenhagen aufgenommen und von Jon Schumann (u.a. Kashmir und Mew) gemixt.

Schuhmann verpasst Holy Esque einen etwas gefügigeren Sound als bisher, der ihnen aber durchaus gut zu Gesicht steht. Denn die fransigen Enden sind auch im Songwriting verschwunden bzw. wurden sie auf ein Minimum reduziert. Normalerweise finde ich das sehr schade, denn oft geht so eine Menge Energie und Eigenständigkeit verloren, aber hier ist das Gegenteil der Fall.

Klare Strukturen treffen hier auf tolle Melodien und mitreißenden Gesang. Schon das eröffnende „Fade“ nimmt mich mit; beim folgenden „Gulf“ jubiliere ich innerlich.

Mein persönliches Highlight ist aber Song Nummer 3 : „Strange“. Ein toller Basslauf, der mit der begleitenden Gitarre eine wundervolle Grundstimmung schafft, auf der sich Pat Hynes austoben kann. Sobald dieser Song bei Spotify verfügbar ist, werde ich ihn ziemlich sicher zu meinen Songs des Jahres hinzufügen.

Das abschließende „Thrones“ drosselt das schon vorher nicht besonders hohe Tempo noch einmal ein wenig runter und präsentiert eine einfache, aber äußerst effektive Melodie und den stärksten Mecker-Gesang der kompletten EP.

Bei mir läuft die EP „Submissions“ von Holy Esque seit Tagen rauf und runter. Jedes Mal, wenn ich versuche, danach („jetzt endlich!“) etwas anderes zu hören, startet sie ein weiteres Mal von vorne. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf das kommende Debütalbum freue. Wenn es qualitativ ähnlich gute Songs liefert wie diese EP, dann dürfte eine Top Ten-Platzierung am Ende des Jahres so gut wie sicher sein.

9/10

Fade von
Holy Esque auf tape.tv.

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