Hanni El Khatib – Moonlight (Review)

Als ich das dritte Album von Hanni El Khatib auf meinem Promostapel entdeckte, da wusste ich nicht so recht, was ich damit anfangen sollte. Sicher, ich hatte die Musik dieses begeisterten Skateboarders aus Los Angeles schon hier und da gehört, aber so richtig packen konnte mich seine Musik bisher nicht.

Sein Debüt habe ich irgendwie verpasst, und beim zweiten Album Head in the Dirt hatte mir Dan Auerbach von den Black Keys ein paar Finger zu viel im Spiel. Ich war also unschlüssig.

Am Ende siegte aber die Neugier, und so nahm ich die CD mit in das Auto und ließ sie dort auf dem Weg zur und von der Arbeit dutzende Male laufen. Ich war erstaunt, den Kathib präsentiert sich auf seinem dritten Album äußerst vielfältig. Klar, auf Songs wie Chasin‘ klingt er verdammt nach den Black Keys, aber auf anderen eben nicht.

Allerdings ließ sich Hanni El Khatib eine Menge Zeit, um mich zu überzeugen. So richtig gefunkt hat es eigentlich erst beim allerletzten Song Two Brothers, der nicht nur der letzte sondern zugleich auch der ungewöhnlichste des Albums ist.

Er beginnt mit einer einsamen Gitarrenfigur, die von einem Bass unterfüttert die Basis des gesamten Songs bildet. Nach ein paar Takten steigt Khatib ein:

I lost two brothers this year
I hope they died without fear
they know that I love them

Schon nach diesen drei Zeilen bin ich im Song gefangen. Auf einmal wird der Beat gradliniger, und dann schimmert völlig unerwartet die Discokugel und die Gitarrenfigur thront auf dem Rhythmus. Streicher kommen hinzu, der Bass traut sich ein wenig mehr und ich ertappte mich dabei, wie ich das Autoradio aufdrehte und auf einmal viel beschwingter fuhr.

Danach hatten es die restlichen Songs viel einfacher. Hanni El Khatib liefert mit Moonlight ein tolles Album ab, voller spartanischer Rocksongs, einfach arrangiert aber äußerst effektiv. Die stärksten Songs dieses Albums finden sich im letzten Viertel des Albums; hier wird es mit Home, Dance Hall und dem erwähnten Two Brothers richtig gut.

Trotz der Beschränkung auf einfache Mittel ein äußerst spannendes und überraschendes Album.

8/10

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