Wertung: 8 von 10
Heute erscheint das neue Album der Comicband „Gorillaz“, und niemand dürfte sehnlicher darauf gewartet haben als ihre eigene Plattenfirma. Diese hatte immerhin behauptet, das die verschobenen Veröffentlichungen von Colplay und den Gorillaz für Gewinneinbrüche verantwortlich seien. Eine große Bürde. Hat sich das auf das neue Album ausgewirkt?
Meiner Meinung nach hört man es ihm nicht an. So richtig massenkompatibel ist es nicht geworden. Ok, „Feel Good Inc.“ ist natürlich schon ein ziemlicher Ohrwurm mit Hitpontential, die Charts-Platzierungen in England (Platz 2) und in Deutschland (Platz 14) sprechen da für sich.
Aber eine weitere potentielle Singleauskopplung kann ich nicht ausmachen. Dafür eine ganze handvoll guter Songs. Zum Beispiel der erste Track „Last Living Souls“. Oder der nächste , „Kids With Guns“, mit Gastsängerin Neneh Cherry. Unheimlich cooler Refrain. Oder „Fire Coming Out Of The Monkey’s Head“ mit Dennis Hopper als Gastsprecher. Aber am besten hört man sich dieses Album selber an. Es zu beschreiben ist schwer.
In diesem Zusammenhang noch ein Zitat des Sängers Damon Albarn auf die Frage, ob die Gorillaz die Popmusik retten werden:
Natürlich nicht. Aber die Grundidee dieser Cartoon-Band ist hoffnungsvoll: Musik ist größer als ihr Image. Unser Problem ist doch, dass heute alles überlagert wird durch die Hysterie um Star-Gestalten. Die Jugendlichen werden regelrecht auf diese Star-Erzählungen hin abgerichtet: Junger Mensch wird berühmt, in Geld gebadet und zur Ikone für die anderen jungen Menschen. Das mag okay sein, solange dabei gute Musik entsteht. Aber in 99 Prozent der Fälle passiert das nun mal leider nicht. Die Musik ist so sekundär geworden, das ist nur noch deprimierend.sueddeutsche
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen.
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