Auf meiner Eintrittskarte standen zwar die Arena als Aufführungsort und die Friendly Fires als Vorband, aber wahrscheinlich hat die Nachfrage nicht für die große Halle gereicht. Aber ist nur eine Vermutung. Zwischen meinem Geburtstag und gestern abend ist das Konzert von Maximo Park auf jeden Fall in die kleinere Columbiahalle verlegt worden. Und erst Samstagabend merkte ich, das ich auf ein kleines Festival gehen würde. Dort spielten dann nicht mehr die Friendly Fires, sondern The Films und die Blood Red Shoes im Vorprogramm. Irgend etwas gab es bei Unclesallys auch zu feiern, aber der genaue Grund entzog sich meiner Kenntnis (150. Ausgabe?).
The Films waren recht unterhaltsam, konnten mich allerdings nie richtig in den Bann ziehen. Ganz im Gegensatz zu den Blood Red Shoes. Schon erstaunlich, was die beiden nur mit Gitarre und Schlagzeug und ihren beiden Stimmen da an Energie auf die Bühne bringen. Der Kalorienbedarf von Steven Ansell muss in Richtung Hochleistungssportler gehen. Sehr beeindruckend. Neben dieser Rampensau wirkte seine Mitstreiterin Laura-Mary Carter etwas blass. Die beiden spielten eine Menge neue Songs, die durchaus überzeugen konnten. Aber auch die Hits ihres Debüts wie „Say Something, Say Anything“ oder auch „I Wish I Was Someone Better“ haben nicht gefehlt. Überzeugender Auftritt.
Nach einer ca. halbstündigen Umbaupause betraten dann Maximo Park die Bühne. Wer die Band schon einmal live gesehen hat, der kann sich vorstellen, was mich erwartete. Eine solide Band bestehend aus Schlagzeug, Bass und Gitarre bildet das Rückgrat für Frontmann und Entertainer Paul Smith und seinen fast ebenso ekstatischen Partner an den Keyboards, Lukas Wooller. Wäre dieser nicht an sein Instrument gebunden, er würde Smith in Sachen Energielevel und Unterhaltungswert bestimmt das eine oder andere Mal die Show stehlen. So aber durfte sich Smith austoben. Ganz in Schwarz, mit einem Hut, großen Gesten und überraschend sauberem Gesang hatte er das Publikum von der ersten Minute in der Hand. Wenig überraschend waren es gerade die Gassenhauer vom ersten Album, „The Coast Is Always Changing“ und natürlich „Apply Some Pressure“, die die Menge so richtig zum Kochen brachten.
Aber auch die neuen Songs fügten sich sehr gut in das Set ein und wurden begeistert aufgenommen. Ich habe eigentlich keinen für mich wichtigen Song vermisst. Von den beiden bereits genannten über „Girls Who Play Guitars“, „Karaoke Plays“, „The Kids Are Sick Again“ und „Our Velocity“. Sogar das fantastische „Acrobat“ vom Debüt war Teil des drei Songs umfassenden Zugabenteils.
Für mich ein rundherum gelungener Abend. The Films ok, die Blood Red Shoes sehr überzeugend und Maximo Park mitreißend. Was will man mehr?
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Tourdaten:
26. Oktober 2009: Stuttgart – Longhorn
27. Oktober 2009: München – Tonhalle
28. Oktober 2009: Frankfurt – Jahrhunderthalle
Kommentare
9 Antworten zu „Gesehen: Maximo Park, Blood Red Shoes und The Films (sally*sounds 09)“
Ich habe Blood Red Shoes schon vor ener ganzen weile als Maximo Park vorband gesehen und war überrascht das sie es gewagt haben eine so druckvolle Band im Vorprogramm zu haben. Maximo Park kahmen mir dagegen sehr langweilig vor…. und naja, das Publikum ist halt mainstream indy krams… bei den unbekannten Blood Red Shoes rumstehen obwohl sie Schweine geil sind und bei Maximo Park baladen ohne T-Shirt Pogo liefern.
Tze strange. Irgenwie bin ich mit Maximo Park ziemlich durch. Als ich sie zum ersten mal live gesehn hatte war noch mehr spass dabei.
@Thomas hmm, Acrobat spielen sie auf der ganzen Tour, wirst dann in München sicher Glück haben 😉
Also Konzerte, wo ich halt dabei war. Zur Klarstellung 😉
Acrobat! Da haste aber Glück gehabt, das wurde bei 3 von 4 Konzerten von der Menge gefordert, aber nicht gespielt 🙂
@Matthias: Stimmt auch wieder….ich überschätze meine Kondition gerne 🙂
erst danach? also ich bei allen shows schon mittendrin 😉
@Matthias: Energie vermissen? Wie soll das denn gehen? Also ich wäre nach diesem Pensum nach dem Konzert kollabiert…
danke für den Bericht, hab Maximo Park in den letzten Wochen drei Mal gesehen und war auch jedes Mal angetan, im Gegensatz zu einigen, die bei Paul Smith Energie vermissen?!