Emma Ruth Rundle – On Dark Horses (Review)

Zack! Ohne Vorwarnung befinde ich mich direkt in den Fieberträumen Emma Ruth Rundles. Kein Intro, keine sanfte Hinführung, sondern sofortige Unruhe. Getrieben von wellenförmiger Percussion windet sich Rundles Stimme durch den Opener Fever Dreams.

Es geht um Verwirrung, Verzweiflung und Angst:  “Fear, a feeling, is it real? So nostalgic too, it just puts the dark on you…A life spent uneasy, in pieces, always in pieces here / A life rent completely, release me away from fever dreams.”

Auf ihrem vierten Soloalbum verdichtet die Songwriterin ihre rauen Folk-Songs mit teils wuchtigen Schlägen, die von Schlagzeuger Dylan Naydon stammen. Er formt die neuen Songs unaufgeregt und präzise, untermauert die dringlichen Passagen, folgt der Sängerin aber auch unauffällig in die dunkleren Gefilde.

Der Sound von On Dark Horses taumelt zwischen Post-Rock und Neo-Folk, klingt experimentell und apokalyptisch, basiert in seinem Kern aber weiterhin auf den intensiven Arrangements und der düsteren Romantik Rundles. Hier lauern Katastrophen und Mysterien hinter jedem Winkel und jeder Ritze eines jeden Songs.

Und doch schleicht sich so etwas wie Hoffnung in die Musik ein. Natürlich klingt auch On Dark Horses schwer und wolkenverhangen, aber hier und da blitzt doch ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke.


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